Die Sorge um Werksschließungen nach dem Zusammengehen mit PSA macht bei Opel die Runde. PSA will aber den Erhalt aller deutschen Standorte zusichern.
UPDATE 19.02. | 12.45 UhrBerlin - Bei den Opel-Gesprächen zwischen dem Autobauer PSA Peugeot-Citroën und der Bundesregierung gibt es noch keine wasserdichten Verpflichtungen der Franzosen, was Standorte und Arbeitsplätze bei Opel angeht. Schriftliche Zusagen aus Paris stünden noch aus, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Verhandlungskreisen. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte auf Anfrage, die Gespräche mit den Franzosen verliefen konstruktiv. Zuvor gab es Medienberichte, Peugeot habe bereits zugesichert, Opel bei einer Übernahme eigenständig weiterzuführen und alle deutschen Standorte zu erhalten. Vauxhall fürchtet um StandorteUnklar ist auch, ob die Franzosen bereits an diesem Donnerstag Eckpunkte für die bevorstehende Übernahme des traditionsreichen deutschen Autoherstellers vorlegen. Zunächst will auch Großbritanniens Premierministerin Theresa May mit PSA-Vorstandschef Carlos Tavares beraten. Die Briten fürchten bei dem Deal um Standorte der Opel-Schwestermarke Vauxhall. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist für Gespräche mit Tavares ebenfalls offen. Am Donnerstag fliegt Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) nach Paris, um mit ihrem Amtskollegen Michel Sapin auch über Opel zu reden. Noch am Morgen hieß es in Zeitungsberichten, PSA sichere zu, Opel bei einer Übernahme eigenständig weiterzuführen und alle deutschen Standorte zu erhalten. Das sei die Botschaft von PSA-Generalsekretär Olivier Bourges am vergangenen Donnerstag bei Gesprächen im Kanzleramt gewesen, schreibt die "Bild am Sonntag". Bourges kam demnach mit den Staatssekretären für Wirtschaft und Verkehr, Matthias Machnig und Michael Odenwald, sowie mit dem Wirtschaftsberater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Lars-Hendrik Röller, zusammen. Unterzeichnung der Verträge bis zum Genfer SalonDem Bericht zufolge versprach Bourges auch, dass bestehende Verträge nicht angetastet würden. Demnach seien bis Ende 2018 in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen, bis mindestens 2020 würden Investitionszusagen für die Werke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach sowie das Ersatzteilzentrum in Bochum gelten. Wie die Zeitung weiter berichtet, erwarten Opel-Verantwortliche bereits für die kommende Woche, dass PSA-Vertreter in größeren Runden konkrete Eckpunkte der geplanten Übernahme vorlegen. Bis spätestens zum Genfer Autosalon in zweieinhalb Wochen sollten die Verträge unterzeichnet sein. Über einen ähnlichen Zeitrahmen berichtete auch die "Welt am Sonntag". Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) sagte der "Bild am Sonntag", die Bundesregierung werde "die Gespräche sorgfältig begleiten und darauf dringen, dass die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Opel gewahrt bleiben". Hier weiterlesen: Die Chronik des Zusammenschlusses von PSA und Opel Quelle: dpa |