In Sachen Dieselabgase würde für etwa drei Millionen Fahrzeuge in Deutschland ein Software-Update genügen. Euro 6 werde damit zwar nicht erreicht, aber fast - Euro 5.5.
Berlin - Vor dem Hintergrund der Diskussionen um eventuelle Fahrverbote für Euro-5-Diesel in Innenstädten will die Industrie gemeinsam mit der Politik Lösungen für Nachbesserungen diskutieren. Von den knapp 45 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw sind gut 15 Millionen Selbstzünder. Davon klopft bei 39 Prozent, also sechs Millionen Fahrzeugen, ein Euro-5-Motor unter der Haube. Wie VDA-Chef Matthias Wissmann anlässlich der Halbjahres-Pressekonferenz bekanntgab, sei davon auszugehen, dass bei etwa jedem zweiten dieser Wagen, also bei etwa drei Millionen Stück, die Stickoxidemissionen auf der Straße durch Softwaremaßnahmen deutlich gesenkt werden könnten, ohne jedoch auf das Niveau eines neuen Euro-6 zu kommen. „Wir nennen es Euro 5.5“, so Wissmann. Zur Kostenfrage wollte sich der VDA-Chef noch nicht festlegen. „Klar, die Entwicklungskosten werden wir übernehmen, aber über die Werkstattkosten, darüber kann ich jetzt noch nichts sagen.“ Werkstattkosten von 300 Euro pro Fahrzeug wies er jedoch als zu hoch zurück. Um die innerstädtische Luftqualität zu verbessern, sind dem Verband zufolge zudem auch Schritte in Sachen Digitalisierung, Verflüssigung des Verkehrs, Förderung alternativer Antriebe und rascher Flottenerneuerung notwendig. Derzeit gehören 18 Prozent der Diesel-Pkw hierzulande der Euro-6-Norm an, bis Ende 2020 werden es dem Verband zufolge etwa 50 Prozent sein. Quelle: SP-X |