Europas Autoproduzenten haben sich auf gemeinsame Standards zum Datenschutz geeinigt. Grund ist die zunehmende Digitalisierung neuer Autos.
Frankfurt/Main - Europas Autohersteller haben sich vor dem Hintergrund der wachsenden Digitalisierung in Autos auf Regeln für den Datenschutz geeinigt. Der europäische Herstellerverband ACEA hat fünf Prinzipien formuliert, welche die Mitglieder künftig befolgen wollen. Diese schließen Transparenz, die Zustimmung des Kunden, die Wahrung von Privatsphäre, Datensicherheit und eine angemessene Verwendung der Daten ein. "Datenschutz ist eine Frage, die Autohersteller sehr ernst nehmen", sagte der Renault-Nissan-Chef und ACEA-Präsident Carlos Ghosn am Mittwoch in Frankfurt. Im ACEA organisieren sich neben Europas Herstellern auch asiatische Konzerne mit großen Werken in Europa wie Hyundai, Nissan und Toyota. Laut einer Umfrage des IT-Verbands Bitkom sind nur 34 Prozent der Deutschen "grundsätzlich damit einverstanden", dass Daten aus dem Fahrzeug sowie über Fahrverhalten und Standort gesammelt und weiterverarbeitet werden. Zur Aufklärung von Unfällen und Verbrechen würden dagegen gut 80 Prozent solche Daten preisgeben, unter der Bedingung, dass sie nur temporär gespeichert und auf richterlichen Beschluss zur Verfügung gestellt werden. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte auf der IAA klar Position bezogen: "Kunden bezahlen unsere Produkte mit Geld, nicht mit persönlichen Daten. Anders als manche IT-Unternehmen sind wir deshalb nicht darauf angewiesen, aus den Daten Profit zu schlagen", hatte Zetsche gesagt. Auch Daimler möchte die Daten aber nutzen, um seinen Kunden zum Beispiel zusätzliche Serviceleistungen anzubieten. Ghosn fügte hinzu, schlussendlich sei es Interesse der Hersteller, das Vertrauen der Kunden in dieser Frage nicht zu verlieren. |