Der reale Kraftstoffverbrauch liegt meist höher als die Autohersteller angeben. Die Grünen monieren das Problem und fordern die Regierung zum Handeln auf.
Quelle: picture alliance / dpa Berlin - Die Grünen haben der Bundesregierung Untätigkeit bei der Bekämpfung zu niedriger Angaben zum Spritverbrauch und CO2-Ausstoß vorgeworfen. "Millionen Menschen werden beim Autokauf betrogen, die Bundesregierung weiß das, tut aber nichts dagegen", sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer der "Welt" (Freitag). Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nehme "achselzuckend zur Kenntnis", dass die "Verbräuche oft mehrere Liter über den Angaben der Hersteller liegen". Dabei würden "nicht nur die Verbraucher übers Ohr gehauen", auch die Klimaschutzziele blieben "auf der Strecke". Denn der CO2-Ausstoß sinke nicht in dem Maße, wie es bisher aus Herstellerangaben geschlossen werde. Anlass von Krischers Kritik sei die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen, die Auskunft zu Gegenmaßnahmen der Regierung verlangt hätten. In der Regierungsantwort, aus der die "Welt" zitiert, gibt das Bundesverkehrsministerium zu, dass die gegenwärtigen Messmethoden unzureichend seien. "Mit Nachdruck" setze sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene für eine Verbesserung der Messprozedur ein. Für 2017 sei die Einführung einer neuen Messmethode geplant. Zu weiteren Anstrengungen sehe das Ministerium keinen Anlass: "Die Zahl der Verbraucherbeschwerden über einen zu hohen Real-Kraftstoffverbrauch ist über alle zurückliegenden Jahre nicht signifikant", heiße es in der Antwort. Einer im vergangenen September veröffentlichten Studie der Forschungsorganisation ICCT zufolge lag der tatsächliche Spritverbrauch vieler Autos im Schnitt um ein Drittel höher als von den Herstellern angegeben. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |