Neue Betrugsvorwürfe gegen Audi bringen auch Alexander Dobrindt Kritik ein. Der Verkehrsminister kündigte am Montag an, die Vorwürfe untersuchen zu lassen.
Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will den neuen Vorwürfen gegen Audi nachgehen. Die US-Umweltbehörde "Carb" soll bei Audi-Modellen illegale Manipulationen der Abgaswerte entdeckt haben. Zu den Vorwürfen lägen bisher keine Informationen des "Carb" vor, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Montag in Berlin. Das Kraftfahrt-Bundesamt sei daher nun "angewiesen, dem Sachverhalt nachzugehen". Das bedeute, dass nun Informationen beschafft würden, um sie anschließend zu bewerten. Die "Bild am Sonntag" hatte berichtet, das "Carb" habe im Sommer eine illegale Software-Funktion in Audi-Modellen entdeckt. Getriebe mit der internen Bezeichnung „AL 551“ verfügen demnach über einen speziellen Schaltmodus, mit dem auf einem Prüfstand weniger CO2 ausgestoßen wird. Dieser habe zur Manipulation von CO2-Werten für Diesel- und Benziner-Fahrzeuge in Europa gedient. Am Montagmorgen hatte der grüne Verkehrspolitiker Oliver Krischer Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) scharf kritisiert. "Wieder einmal ist es eine US-amerikanische Behörde und keine deutsche, die Softwaremanipulationen bei deutschen Autobauern feststellt", sagte Krischer der "Rheinischen Post" (Montag). Dabei sei im Bericht des Kraftfahrtbundesamtes vom April nachzulesen, dass die Prüfer der Manipulation von Audi auf der Spur waren. Dobrindt habe sich stattdessen mit lapidaren Erklärungen abspeisen lassen. Mit Audi zeige sich erneut, dass der Abgas-Betrug bei den Autokonzernen System habe. Der Bundesverkehrsminister habe bislang keinen Beitrag zur Aufklärung des Skandals geleistet. "Dass Dobrindt bis heute beim Abgasskandal nicht durchgreift, ist der Skandal im Skandal", sagte der Grünen-Politiker.
Quelle: dpa |