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Verkehrsministerkonferenz für freie Kennzeichenwahl

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Die Konferenz der Verkehrsminister unterstützt einen Vorstoß der Länder Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern für die Wiedereinführung von Kfz-Kennzeichen aus der Zeit vor der Kreisgebietsreform. Damit könnte sich die Anzahl der in Deutschland zulässigen Zulassungskennungen ungefähr verdoppeln.

Bei den Kreisgebietsreformen der letzten Jahrzehnte waren viele Buchstabenkürzel für Kfz-Kennzeichen, die zuvor auf die alten Kreisstädte verwiesen, weggefallen und durch Nummernschilder ersetzt worden, in denen die neuen Landkreise abgekürzt wurden. In den 1990er Jahren wurde im Land Brandenburg so z.B. aus KY (Kyritz) OPR (Ostprignitz-Ruppin) oder aus EH (Eisenhüttenstadt) LOS (Landkreis Oder-Spree). Aber auch im Westen Deutschlands wurden bei Eingemeindungen oft neue Nummernschilder fällig. In Bocholt im Münsterland beispielsweise wurde die Kennung BOH 1975 durch BOR ersetzt (Kreis Borken).

Bald wieder ALS? Stadt Alsfeld (Hessen) Bald wieder ALS? Stadt Alsfeld (Hessen) Identität und Markenbildung

Mit der Wahlfreiheit können Autofahrer, wenn sie möchten, möglicherweise bald die Rolle rückwärts vollziehen. Sie sollen dann selbst entscheiden dürfen, ob sie das Nummernschild von vor oder nach einer Kreisgebietsreform verwenden möchten. Die Automobilclubs ADAC und ACE begrüßten die Entscheidung und freuen sich über eine kleine „Liberalisierung im deutschen Verkehrswesen“. Der Thüringer Verkehrsminister Christian Carius sagte zu dem Vorschlag, viele Bürger würden sich mit ihren alten Kennzeichen identifizieren, die das Kürzel ihrer Stadt und damit ihrer Heimat tragen. Kommunen erhoffen sich davon auch mehr Präsenz im Straßenbild und damit mehr Möglichkeiten zur Markenbildung, z.B. für den Fremdenverkehr.

Der Präsident des Landkreistages, Hans Jörg Duppré, kann dieser Form der Identitätsstiftung wenig abgewinnen. Er kritisierte den Beschluss als „nostalgische Kleinstaaterei“. Es wird geschätzt, dass zu den derzeit 383 Ortskennzeichen etwa 300 neue, alte dazukommen könnten.

Minister tagen in Potsdam

Die Verkehrsminister der Länder tagen noch bis heute in Potsdam. Neben den alten Ortskennzeichen steht auch die Herabsetzung des Mindestalters für Moped-Führerscheine auf 15 Jahre auf der Tagesordnung. Das Land Sachsen hat sich bereit erklärt, die Rahmenbedingungen für einen Modellversuch zu prüfen.

Weiter beraten die Minister u.a. über die Förderung von Verkehrstelematik, strengere Strafen bei Verstößen gegen LKW-Fahrverbote und Drogenmissbrauch im Verkehr, die holprige Einführung von E10-Benzin,einen bundesweiten Feldversuch zu Lang-Lkw, und auch über diverse Wasserstraßen- und bahnbezogene Themen.

(bmt)

 

 

Quelle: MOTOR-TALK

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