Am Dienstag beginnt in London der Zivilprozess gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Mit seinem Erscheinen wird zunächst nicht gerechnet.
London - Vor dem Londoner High Court startet am 29. Oktober ein Schadenersatz-Verfahren. Dies gab das Gericht am Freitag bekannt. Die Constantin Medien AG in München hat Ecclestone auf die Zahlung von 171 Millionen US-Dollar (rund 124 Mio Euro) verklagt. Ecclestone soll den früheren BayernLB-Manager Gerhard Gribkowsky mit Hilfe von Bestechungsgeldern dazu gebracht haben, ein Aktienpaket an der Formel 1 zu billig an den Finanzinvestor CVC Capital zu verkaufen. Ein Strafprozess gegen den Formel-1-Chef soll in München verhandelt werden, aber nicht vor 2014. Der geständige Gribkowsky wurde bereits 2012 zu einer Gefängnisstrafe von achteinhalb Jahren unter anderem wegen Bestechlichkeit sowie Steuerhinterziehung verurteilt und sitzt in Haft. In London läuft nun der Zivilprozess um Schadenersatz an. Der Constantin Medien AG - Rechtsnachfolgerin des damaligen Formel-1-Aktionärs EM.TV - entging durch den zu günstigen Verkauf ein erheblicher Gewinn. Die BayernLB hatte Formel-1-Anteile gehalten, weil sie Gläubigerin eines früheren Rechteinhabers - des Medienimperiums von Leo Kirch - gewesen war. Es wird nicht erwartet, dass Formel-1-Milliardär Ecclestone zum Prozessauftakt am Dienstag selbst vor Gericht erscheint. Allerdings könnte eine Zeugenaussage des fast 83-Jährigen zu einem späteren Zeitpunkt nötig werden. Das Verfahren soll bis zu einen Monat dauern.
Quelle: dpa |
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