Die Formel 1 soll sicherer werden. Hierzu wird an verschiedenen Konzepten gearbeitet. Ein neues System zum Fahrerschutz vor umherfliegenden Teilen soll 2018 offiziell eingeführt werden.
Silverstone - Sebastian Vettel hat als erster Formel-1-Pilot die neu entwickelte Cockpit-Schutzscheibe getestet. Der Ferrari des viermaligen Weltmeisters wurde zu Beginn des ersten Freien Trainings am Freitagvormittag in Silverstone damit ausgerüstet. Die Verantwortlichen des Internationalen Automobilverbandes FIA hoffen, die in das Chassis integrierte PVC-Schutzscheibe 2018 einführen zu können. Sie wurde entwickelt als Alternative zum sogenannte Halo-System. Dieses basierte auf einem ringförmigen Bügel, der sich über den Helm des Piloten spannte. Mittig war er an einer Strebe fixiert. Vor allem aus optischen Gründen hatte das Halo-System Kritik hervorgerufen. Hinzu kam, dass es für Piloten möglicherweise schwieriger sein würde, sich nach Unfällen schnell aus dem Wagen zu befreien. Halo hatte eigentlich zu dieser Saison eingeführt werden sollen. Dieser Plan war gestoppt worden. Die Formel-1-Kommission lehnte das System im Sommer 2016 ab. Mit einem Cockpitschutz soll die Gefahr für die Fahrer bei herumfliegenden Teilen beispielsweise nach Unfällen gebannt werden. In den vergangenen Jahren war es zu tragischen und teilweise tödlichen Zwischenfällen gekommen. 2009 war Felipe Massa in Ungarn durch eine Metallfeder schwer am Kopf verletzt worden. Er hatte die Saison vorzeitig beenden müssen und erst 2010 wieder Rennen fahren können. 2009 war in der Formel 2 der 18-jährige Henry Surtees durch einen herumfliegenden Reifen in Brands Hatch tödlich getroffen worden.
Quelle: dpa |