Sebastian Vettel hat die WM-Führung verloren. In Monza erreichte er den dritten Platz. Lewis Hamilton ist nun der Mann an der Spitze, nach dem SIeg beim GP von Italien.
Monza - Lewis Hamilton hat Sebastian Vettel zum ersten Mal in diesem Jahr die WM-Führung entrissen. Der deutsche Formel-1-Pilot kam beim Großen Preis von Italien nicht über den dritten Platz hinaus. Den Sieg sicherte sich am Sonntag Hamilton vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas. Als erster Pilot gelangen dem Briten in der laufenden Saison damit zwei Siege nacheinander. Vettel büßte so in zwei Rennen seinen 14-Punkte-Vorsprung ein. Sein Trost: In zwei Wochen wartet in Singapur eine Strecke, die dem neuen Ferrari entgegenkommen sollte. Nach 13 von 20 Rennen ist der viermalige Weltmeister aber erstmal Jäger mit drei Punkten Rückstand, der dreimalige Champion Hamilton der Gejagte. Im gesamten Rennen verteidigte Hamilton souverän seine Pole. Schon bei seinen Monza-Siegen 2012, 2014 und 2015 hatte Hamilton von Startplatz eins gewonnen. Sein diesjähriger Sieg hätte kaum deutlicher ausfallen können: er kam 36,3 Sekunden vor Vettel ins Ziel. Dessen Landsmänner Nico Hülkenberg im Renault und Pascal Wehrlein im Sauber wurden 13. und 16. Vettel reihte sich nach acht von 53 Runden hinter Hamilton und Bottas ein. Der Finne war binnen kürzester Zeit von Startrang vier an Esteban Ocon im Force India und dem 18-jährigen Lance Stroll im Williams vorbeigerast. Ein packendes Duell mit Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari hatte Bottas mit einem spektakulären Manöver auf der Außenbahn für sich entschieden. Der Finne erledigte seinen Part im Königlichen Park von Monza wie Hamilton erstklassig. Der 28-Jährige war es, den Vettel unbedingt hätte überholen müssen, um im Klassement zumindest punktgleich mit Hamilton an der Spitze zu bleiben. 25 Punkte bekommt ein Grand-Prix-Sieger, der Zweite 18, der Dritte 15. Vettel war mit sieben Punkten Vorsprung in das Rennen gestartet. An seinem Kollegen Räikkönen kam Vettel ohne Probleme vorbei, an Bottas kam er nicht heran. Weiterer Druck drohte zumindest für Vettel von hinten nicht. Das auf die Startpositionen zwei und drei gefahrene Red-Bull-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo hatte wegen Strafversetzungen von den Plätzen 13 und 16 antreten müssen. Verstappen blieb im Rennen das Pech treu: Ein ungestümes Manöver von Felipe Massa im Williams zerstörte den linken Vorderreifen, ein früher Boxenstopp machte alle Hoffnungen auf einen der vorderen Plätze zunichte. Ricciardo versuchte alles, kam letztlich trotz einer furiosen Fahrt auch nicht an Vettel ran. Hamilton blieb für alle außer Reichweite. Auch für Vettel, der 2008 seinen ersten Grand-Prix-Sieg im Toro Rosso in Monza gefeiert hatte, im Ferrari aber weiter auf den Heimerfolg wartet. Seit 2010 gewann die Scuderia in Monza nicht mehr.
Quelle: dpa |