Wer noch auf Winterreifen unterwegs ist, sollte langsam wechseln. Vor allem dann, wenn die noch frisch sind. Neue Winterreifen bremsen bei Trockenheit besonders schlecht.
Landsberg - Winterreifen zeigen im Vergleich zu Sommerreifen beim Bremsweg auf trockener Fahrbahn Schwächen. Der Grund liegt in der geringeren wirksamen Aufstandsfläche. "Es gibt mehr Profilblöcke im Gummi und viele feine Lamellen", erklärt Helmut Klein vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg. Deshalb gilt sogar: Je mehr Profil die Winterreifen haben, desto länger wird der Bremsweg. In einem Test des ADAC lagen beim Abbremsen von 100 auf 0 km/h bis zu 16 Meter Differenz zwischen Winter- und Sommerreifen. War das Profil des Winterpneus jedoch schon recht abgefahren, dann wurde der Unterschied kleiner. Bei vier Millimeter Restprofil waren es nur noch um die 5 Meter Unterschied. Neue Winterreifen sollte man darum im Sommer nicht verwenden, rät der Autoclub. Winterreifen sind nur bei Nässe auch im Sommer gutNeben dem Bremsweg leiden auch Handling und Fahrstabilität, wenn es wärmer wird. Das Profil der im Vergleich zum Sommerreifen ohnehin weicheren Gummimischung wird noch weicher, der Grip lässt nach. Besonders deutlich merken Autofahrer das, wenn sie ihr Gefährt schwerer beladen, etwa auf dem Weg in den Urlaub. "Das Handling wird unpräziser", erläutert Klein. Nachteile gibt es auch beim Verschleiß. Wärme und Trockenheit setzen der weicheren Mischung und dem zerklüfteteren Profil der Winterreifen zu. Sie verschleißen darum im Sommer schneller, sagt der Experte. Der höhere Rollwiderstand der Pneus sorgt außerdem für einen höheren Spritverbrauch. Bei Nässe bremsen Winterreifen nicht schlechter als Sommerreifen, denn sie sind darauf abgestimmt. "Wasser und Matsch sind typisch für den Winter. Das Bremsverhalten auf nassen Straßen ist darum auch im Sommer gut." Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |