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Volkswagens Abgas-Probleme in den USA - Viele US-Kunden stimmen VW-Vergleichsangebot zu

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Auf einer Seite läuft es gut für VW: Die US-Kunden nehmen den Vergleich positiv an. Doch der zuständige Richter macht Druck. Er will auch eine Lösung für die großen Diesel.

Volkswagens Vergleichsangebot für US-Kunden wird bisher gut angenommen Volkswagens Vergleichsangebot für US-Kunden wird bisher gut angenommen Quelle: dpa/Picture Alliance

San Francisco - Die US-Kunden sind offenbar mit dem Vergleichsangebot von Volkswagen zufrieden. VW hatte sich mit Hunderten Klägern im US-Rechtsstreit um rund 480.000 manipulierte Dieselautos auf einen Vergleich von bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,0 Mrd Euro) geeinigt. Mehr als 200.000 Dieselbesitzer hätten sich bereits registriert, um das Angebot anzunehmen, teilten Klägeranwälte jetzt mit. "Tausende weitere registrieren sich täglich", sagte Elizabeth Cabraser von der Kanzlei Lieff Cabraser Heimann & Bernstein, die das Komitee der Klägeranwälte leitet.

Markenchef Herbert Diess und der Budd-e. VW möchte in Zukunft mehr auf alternative Antriebe setzen Markenchef Herbert Diess und der Budd-e. VW möchte in Zukunft mehr auf alternative Antriebe setzen Quelle: dpa/Picture Alliance Der hohe Zuspruch in so kurzer Zeit sei ein starkes Zeichen, dass die außergerichtliche Einigung gelinge, sagte Steve Berman von der Kanzlei Hagens Berman. Seiner Einschätzung nach dürfte mit der bisherigen Zustimmung bereits eine kritische Masse erreicht sein, um den Vergleich zu schließen. Ende Juli hatte das zuständige US-Gericht seine vorläufige Zustimmung dazu gegeben. Entscheidend ist nun, dass die Kunden die Lösung auch akzeptieren.

Bisher keine Entschädigungen in anderen Ländern

VW bietet den Dieselbesitzern in den USA je nach Modelltyp und Baujahr zwischen 5.100 und 10.000 Dollar pro Fahrzeug als Entschädigung. Zudem muss der Konzern Rückkauf oder Umrüstung der Dieselwagen in einen gesetzeskonformen Zustand anbieten. In Deutschland und anderen Ländern verweigert der Konzern bislang gegen vergleichbare Angebote zur Wiedergutmachung.

US-Richter Charles Breyer will am 18. Oktober verkünden, ob er dem Milliarden-Vergleich endgültig zustimmt. Vor allem die Frage, wie viele VW-Kunden die Entschädigung annehmen wollen, dürfte ihn interessieren. Um die Umrüstung von größeren 3,0-Liter-Motoren ringt VW allerdings noch mit den US-Behörden.

Noch keine Lösung für 3,0-Liter-Motoren

Richter Charles Breyer erhöhte am Donnerstag den Zeitdruck in den betreffenden Verhandlungen. Bis zum 24. Oktober müsse VW die nötigen Unterlagen zur Klärung des Falls beim US-Umweltamt EPA einreichen, ordnete der Richter am Donnerstag in San Francisco an.

Es geht um etwa 85.000 Dieselwagen mit größeren 3,0-Liter-Motoren, die mit in den USA verbotener Software zur Abgaskontrolle ausgestattet sind. Breyer machte klar, dass die Zeit in der 3,0-Liter-Frage drängt, da die Autos nicht den US-Vorschriften entsprächen und somit illegal auf den Straßen unterwegs seien. Für den 3. November setzte der Richter eine weitere Anhörung an und forderte die Streitparteien zudem auf, parallel zum Rückrufplan Möglichkeiten für einen Vergleich auszuloten. Sollte es keine Fortschritte geben, müsse auch die Eröffnung eines Prozesses gegen VW geprüft werden, drohte Breyer.

Es hatten nur wenige Händler gegen VW geklagt. Sie sollen für ihre Ausfälle entschädigt werden Es hatten nur wenige Händler gegen VW geklagt. Sie sollen für ihre Ausfälle entschädigt werden Quelle: dpa/Picture Alliance

Und die Händler?

"Wir glauben immer noch, dass wir die Fahrzeuge reparieren können", bekräftigte VW-Anwalt Robert Giuffra. Der Fall sei deutlich schwieriger als bei den kleineren 2,0-Liter-Motoren, man arbeite aber intensiv mit den US-Behörden an einer Lösung.

Im Konflikt mit US-Vertragshändlern hat Volkswagen indes einen Kompromiss gefunden. Weil der Konzern im Zuge der Abgasaffäre den Verkauf seiner Dieselmodelle in den USA gestoppt hatte, blieben die Autoverkäufer zum Teil auf den Wagen sitzen. Auch sonst hatte der Skandal den Absatz in den USA weiter belastet und am Image der Marke gekratzt.

Es gebe eine grundsätzliche Einigung, den Vertrieb im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs zu kompensieren, teilte die US-Tochter Volkswagen Group of America mit. Zu den Details wurden noch keine Angaben gemacht, die Einzelheiten sollen bis Ende September ausgehandelt werden. Nach Angaben von Händler-Anwalt Steve Berman wird VW einen Entschädigungsfonds einrichten, aus dem Händler über 18 Monate Beiträge erhalten sollen. Volkswagen werde zudem gebrauchte Dieselwagen vom Vertrieb zurückgekaufen, die nicht in einen gesetzeskonformen Zustand umzurüsten sind.

UPDATE: Für den Vergleich mit 652 US-Vertragshändlern zahle Europas größter Autobauer rund 1,2 Milliarden US-Dollar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Ein Sprecher von VW wollte die Summe nicht kommentieren.

Bei neuen VW-Modellen soll es keine Probleme mit den Abgaswerten geben: Laut Angaben der britischen Firma "Emissions Analytics" erreiche der neue VW Tiguan auf der Straße die besten Werte im aktuellen Vergleich. Getestet wurde ein Modell mit 150 Diesel-PS.

Quelle: dpa

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