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Vier Punkte gewonnen, drei verloren

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Kamui Kobayashi ist der Mann der aussichtslosen Situation. Der 17. der Startaufstellung holte am Ende noch vier unerwartete Punkte für Sauber. Teamkollege Pedro de la Rosa hat einen Zähler vor Augen, als er durchs Kiesbett der Haarnadel pflügte.

Die Startplätze 17 und 24 verhießen nichts Gutes für Sauber. Mit dieser Ausgangsposition geht man in der Formel 1 normalerweise leer aus. Außer man fährt in Spa. Da spielt das launische Wetter schon mal Schicksal. Für Sauber lohnte sich die Reise nach Belgien trotz des enttäuschenden Trainingsergebnisses. Kamui Kobayashis achter Platz hat auch dem neuen Sponsor Mad Croc gefallen. So stand man beim Debüt gleich einmal im Mittelpunkt.

Kobayashi muss früh an die Box

Nach einer Runde sah die Welt von Sauber schon wieder etwas freundlicher aus. Kobayashi und Pedro de la Rosa passierten als 14. und 18. den Zielstrich. Dann bahnte sich zunächst eine Fortsetzung der Trainingspleite an. Ein schleichender Plattfuß zwang Kobayashi unplanmäßig an die Box. Der Japaner verlor 15 Sekunden, weil das Team in letzter Sekunde entschied, dem Japaner trotz des leichten Regenschauers doch nicht Intermediates mit auf die Reise zu geben, sondern Slicks. Bis die aus dem Dunkel der Box hervorgekramt waren, verging wertvolle Zeit. 

Es lohnte sich trotzdem, wie Teammanager Beat Zehnder erklärte: "Die Regenwolke sah zunächst dramatischer aus. Dann hat sie sich plötzlich in Luft aufgelöst. Wir hätten eine Runde später wieder zurück auf Trockenreifen wechseln müssen." Kobayashi dachte zunächst an einen Fehler. Sein Funkspruch "Es ist arschglatt hier draußen", wurde von der Boxenmauer mit dem Hinweis beantwortet: "Versuche das Auto auf der Strecke zu halten. Die Bahn trocknet bald ab."

Regenpoker bei de la Rosa geht nicht auf

Pedro de la Rosa stand innerhalb von zwei Runden zwei Mal beim Service. "Bei ihm mussten wir die Risikokarte spielen", erklärte Zehnder. Der Spanier wechselte beim Anflug des ersten Regenschauers auf Intermediates, nur um die Entscheidung zwei Runden später wieder zu korrigieren. Die frühen Stopps der Sauber-Piloten ließen es nicht zu, die Mercedes-Taktik zu kopieren. Beide Silberpfeil-Piloten warteten auf ihrem ersten Reifensatz, bis zehn Runden vor Schluss der große Regenguss kam und sparten sich so einen Boxenstopp.

"Wir haben uns das auch überlegt", erklärte Zehnder, "aber das kam nach den Stopps am Anfang nicht mehr in Frage." Drei Runden vor Schluss lagen beide Sauber wieder in den Punkterängen. Kobayashi hatte man Intermediates mitgegeben, de la Rosa fuhr auf den Extremwetterreifen. Eigentlich war der Spanier für die ersten Runden im Nassen gut gerüstet. Umso unverständlicher, dass er durch das Kiesbett der Haarnadel rodelte und zwei Plätze an Vitantonio Liuzzi und Jaime Alguersuari verlor.

Sauber verliert im Finale noch drei Punkte

De la Rosa verteidigte: "Für diesen Reifentyp fiel zu wenig Regen. Ich hätte die Extremwetterreifen nie am Leben gehalten. Als ich zu Petrov aufschließen wollte, habe ich einen Fehler gemacht." Peter Sauber kann dieser Theorie nicht ganz folgen: "Die Reifenwahl für Pedro war clever. Wir mussten bei ihm etwas riskieren. Es war wirklich schade, dass er den zehnten Platz noch hergeschenkt hat."

Auch Kobayashi musste im Finale noch einen Platz hergeben. Beim Re-Start mogelte sich Nico Rosberg an ihm vorbei. "Er hat mich gleich in der ersten Kurve geschnappt, weil ich beim Beschleunigen etwas zu viel Gas gegeben habe." Saubers Fazit: Vier Punkte gewonnen, drei verloren. Nur Mercedes war genauso effizient wie Sauber. Rosberg und Schumacher gewannen wie Kobayashi und de la Rosa in Summe 22 Positionen.

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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