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VW will weder Anteile noch Marken verkaufen - Volkswagen bleibt vollständig

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Hans Dieter Pötsch will keine Anteile an Volkswagen verkaufen. Komponentenwerke und Marken sollen im Konzern bleiben, sagte der VW-Aufsichtsratschef in einem Interview.

Alle VW-Marken sollen im Konzern bleiben, sagt VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch Alle VW-Marken sollen im Konzern bleiben, sagt VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch Quelle: dpa/picture-alliance

Frankfurt/Main - Anteilsverkäufe? Kommt nicht in Frage. Der Volkswagen-Konzern mag wegen des Dieselskandals in der größten Krise seiner Geschichte stecken, doch Anteilsverkäufe oder Kapitalerhöhungen soll es nicht geben, sagte VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch der "Börsen-Zeitung". "Wenn wir jetzt anfangen würden, irgendwo Anteile an die Börse zu bringen oder zu verkaufen, würden wir unser Geschäftsmodell erheblich beeinträchtigen."

Auch einen Verkauf von Marken schloss Pötsch aus. "Wir denken auch nicht daran, uns von Teilen unserer Marken zu trennen." Volkswagen sei finanziell solide aufgestellt. "Und das ohne außerordentliche Maßnahmen wie eine Kapitalerhöhung. Da gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Überlegungen", sagte der ehemalige Finanzchef der Wolfsburger.

Insbesondere für die im vergangenen Jahr neu formierte VW-Nutzfahrzeugsparte Truck & Bus erteilte Pötsch Überlegungen an einen Verkauf oder Börsengang für den Moment eine Absage. "Wir stehen uneingeschränkt zu unserem Lkw-Engagement." Spartenvorstand Andreas Renschler arbeitet derzeit daran, die Lkw-Zukäufe MAN und Scania sowie die leichteren VW-Nutzfahrzeuge VWN zu einem schlagkräftigen Wettbewerber zu machen.

VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch erteilte in einem Interview Teilverkäufen des VW-Konzerns eine Absage VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch erteilte in einem Interview Teilverkäufen des VW-Konzerns eine Absage Quelle: dpa/picture-alliance

VW fertigt Komponenten weiter selbst

Pötsch bekräftigte den eingeschlagenen Weg, dass die Marken und die wichtigen Komponentenwerke des Konzerns unabhängiger von der Zentrale in Wolfsburg werden sollen. "Mehr wagen heißt hier aus Sicht des Konzernvorstandes: loslassen." Wie das Komponentengeschäft gebündelt und anders aufgestellt werden soll, um effizienter arbeiten zu können, sei noch nicht entschieden. Volkswagen fertigt vergleichsweise viele seiner benötigten Teile in eigenen Werken wie Kassel, Braunschweig und Salzgitter.

Auf die derzeit noch stark auf Verbrennungsantriebe ausgerichteten Standorte kommt nach Einschätzung von Pötsch mit den künftig deutlich stärkeren Elektroantrieben einiges zu. Hier müsse im Rahmen des Zukunftspaktes eine klare Perspektive entwickelt werden. "In Braunschweig und Kassel haben wir dafür bereits eine gute Ausgangsbasis." Die Dinge liefen in eine gute Richtung. "Aber da ist noch viel Arbeit zu leisten", sagte Pötsch.

Hoffnung auf baldigen Vergleich in Abgasaffäre

Wie auch Vorstandschef Matthias Müller setzt Kontrolleur Pötsch zudem Hoffnungen in eine zügige Beilegung von weiteren Problemen aus der Abgasaffäre um manipulierte Schadstoffwerte. "Die Hoffnung besteht, dass wir dort in nicht allzu ferner Zeit Klarheit haben", sagte er zu einem ausstehenden möglichen Vergleich in strafrechtlichen Ermittlungen der US-Justizbehörden.

In einem zivilrechtlichen Vergleich hatte sich VW in den USA bereits zu einer Zahlung von bis zu 15,3 Milliarden Dollar an hunderte Kläger bereit erklärt. Dazu kommen noch 1,2 Milliarden Dollar an Entschädigungen für betroffene Autohändler. Die gebildeten Rückstellungen von 17,8 Milliarden Euro seien "aus heutiger Sicht auch robust", sagte Pötsch.

 

 

Quelle: dpa

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