Ein öliges Video, bunte Legosteine, fiese Kapitalisten und die Angst ums Saubermann-Image: Lego will die Kooperation mit Shell und Ferrari nicht verlängern. "Dank" Greenpeace.
Kopenhagen – Süße Eisbären und Huskys spielen in einem Winterwunderland. Knopfgroße Figuren vergnügen sich mit Ball, Eishockey, Angeln und Schlittschuhlaufen. Und all das verschwindet auf Betreiben fieser Kapitalisten im schwarzen Schlamm. So zu sehen in einem Youtube-Video, mit dem Greenpeace den dänischen Spielwaren-Hersteller Lego angriff: „Wir lieben Lego. Du liebst Lego. Alle lieben Lego." Eigentlich. Was Greenpeace dem Spielwarenhersteller vorwirft, ist eine Kooperation mit dem Ölgiganten Shell. Das Muschel-Logo tauchte plötzlich auf Lego-Spielzeug auf, wer bei Shell tankte, bekam ab einer bestimmten Spritmenge einen Lego-Ferrari gratis. Lego ermögliche Shell eine Invasion der Kinderzimmer. Das müsse gestoppt werden, forderte Greenpeace in der Begründung einer Petition: „Die Phantasie der Kinder ist eine unberührte Wildnis. Hindert Shell daran, sie zu verschmutzen“. Das Greenpeace-Video sahen sich bei Youtube seit Juli diesen Jahres 6,2 Millionen Menschen an. Mehr als eine Million Unterschriften sammelte eine Petition gegen die Verbindung zwischen Lego und Shell. Jetzt zeigte der Druck Wirkung: Lego beendet die Kooperation mit Shell, der Vertrag werde nicht verlängert. Nach Aussage des Lego-Chefs Jörgen Vig Knudstorp soll es keine Lego-Autos mehr als Giveaways an Shell-Tankstellen geben. Außerdem verschwindet das Shell-Logo von allen Lego-Produkten. Ferrari bleibt draußenQuelle: Shell.de (Screenshot) Shell hat die meisten Hinweise auf die Kooperation bereits von seiner Homepage genommen. Trotzdem will Lego den Vertrag nicht brechen, wie Knudstorp der dänischen Zeitung „Politiken“ sagte. Medien rechnen mit dem Ende der Kooperation in „diesem oder im nächsten Jahr“. Während Lego die ganze Wut der Umwelt-Aktivisten erntete, blieb der Name des dritten Kooperationspartners Ferrari von Greenpeace ungenannt. Vig Knudstorp sieht sich ohnehin zu Unrecht angegriffen: „Wir sind der Meinung, Greenpeace sollte direkt mit Shell kommunizieren“, sagt der Lego-Chef. Für die Greenpeace-Kampagne war sein Konzern ein dankbares Opfer, denn Lego lebt vom sauberen Image. Forbes führt Lego auf Rang neun der beliebtesten Unternehmen der Welt. Video: Everything is not awesome |