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Fünfmal Autolatein, das junge Autofahrer nicht mehr kennen - Vorglühen, Choke und Bleibenzin

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Vorglühen und Autofahren verträgt sich heute nicht besonders gut. Das war einmal anders. Fünf früher alltägliche Dinge, die junge Autofahrer womöglich nicht mehr kennen.

Vergasermotor in einem Mercedes 230 der Baureihe W 114 Vergasermotor in einem Mercedes 230 der Baureihe W 114 Quelle: Daimler

Köln - Früher war Autofahren noch mit Aufwand verbunden, und damit sind nicht die Anfänge des Automobils vor mehr als einem Jahrhundert gemeint. Reinsetzen, Startknopf drücken (bzw. Schlüssel drehen), losfahren und bis zur turnusmäßigen Inspektion durchdüsen? Das hat die Technik nicht immer erlaubt. Wer in den letzten zehn Jahren seinen Führerschein gemacht hat und keinen Oldtimer fährt, dürfte folgende fünf Punkte nicht mehr aus eigenem Erleben kennen.

1. Vorglühen

Heute versteht man unter Vorglühen eher den Drink vor der Party, früher bezeichnete „Vorglühen“ die Gedenkminute vor der Autofahrt. Ein Dieselmotor durfte erst gestartet werden, wenn die Kontrollleuchte mit stilisiertem glühendem Draht erloschen war.

Ein Selbstzünder startet den Verbrennungsprozess des Diesel-Luft-Gemisches im Zylinder selbst, während beim Benziner das Benzin-Luft-Gemisch durch einen Funken der Zündkerze entzündet wird. Um das Starten eines Diesels zu erleichtern, wird das Aggregat mittels Glühkerzen auf Temperatur gebracht, also vorgeglüht. Den Vorgang startete der Fahrer mit dem Zündschlüssel. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen muss ein Dieselmotor heute auch noch kurz vorglühen. Allerdings geschieht das bei modernen Motoren automatisch und sehr schnell.

2. Batterie auffüllen

1983 öffnete in München die erste Zapfsäule für bleifreies Benzin. Ein Schild verweist auf die Umweltvorteile der damals exotischen Katalysatortechnik 1983 öffnete in München die erste Zapfsäule für bleifreies Benzin. Ein Schild verweist auf die Umweltvorteile der damals exotischen Katalysatortechnik Quelle: dpa/Picture Alliance

Damit die Autobatterie lange hält, musste man ihren Flüssigkeitsstand regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls destilliertes Wasser nachfüllen. Seit rund einem Jahrzehnt haben sich so genannte „wartungsfreie“ Batterien durchgesetzt, die vom Laien meist nicht mehr geöffnet werden können.

3. Verbleites Benzin

Zur höheren Klopffestigkeit wurde dem Benzin eine Bleiverbindung zugesetzt, was die Neigung zu unkontrollierten Selbstentzündungen („Klopfen“) verringerte. Aufgrund seiner Giftigkeit ging die Verwendung seit Mitte der 1980er-Jahre zurück, zudem sind Fahrzeuge mit Katalysatoren auf bleifreies Benzin angewiesen. Endgültig wurde verbleites Benzin im Jahr 2000 in der EU aus dem Verkehr gezogen. Für ältere Motoren sind heute Zusätze im Handel und oft an Tankstellen erhältlich.

4. Choke

Um einem Vergaser-Motor den Kaltstart zu erleichtern, wird über den Choke der Kraftstoffanteil im Kraftstoff-Luft-Gemisch erhöht. Die Starterklappe begrenzt die in den Vergaser einströmende Luft, so dass dem Motor ein fetteres Gemisch zugeführt wird. Beim manuellen Choke wird vor dem Start ein Knopf herausgezogen, ist der Motor warm, wird er wieder hinein geschoben.

Beim halbautomatischen Choke tritt man vor dem Start das Gaspedal einmal vollständig durch. Bei den späteren Motoren mit Benzineinspritzung gab es keine solche Starterklappe mehr, eine gegebenenfalls erforderliche Gemischanreicherung erfolgt automatisch zum Beispiel über erhöhte Einspritzmengen.

5. Innen Eis kratzen

Bildet sich in einem modernen Auto bei frostigen Temperaturen innen auf den Fenstern eine dünne Eisschicht, deutet das auf problematische undichte Stellen hin. Weil die Autos der vergangenen Jahrzehnte längst nicht so dicht waren wie heutige, war die Feuchtigkeit im Innenraum eher normal und damit auch das im Winter häufige Eiskratzen von innen.

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