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Test: ACE und GTÜ checken günstige Mietwagen auf Mallorca - Vorsicht bei billigen Mietwagen auf Mallorca

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Wer auf der Baleareninsel Mallorca ein Auto mietet, sollte genau hinschauen. Bei einem Test von ACE und GTÜ fiel die Hälfte der Fahrzeuge aufgrund von Sicherheitsmängeln durch.

Damit im Urlaub mit dem Mietwagen kein Ärger droht, sollten Reisende das Fahrzeug bei der Übernahme gründlich checken Damit im Urlaub mit dem Mietwagen kein Ärger droht, sollten Reisende das Fahrzeug bei der Übernahme gründlich checken Quelle: picture alliance / dpa

Stuttgart - Der Autoclub Europa (ACE) und die Sachverständigen-Organisation GTÜ warnen vor Billig-Mietwagen im Urlaubsland. Bei einer Stichprobe auf Mallorca fiel die Hälfte der angemieteten Autos wegen gefährlicher Sicherheitslücken durch. In Deutschland hätten diese Fahrzeuge keine Hauptuntersuchung bestanden.

Bei einem der Mietwagen waren die Bremsbeläge fast komplett abgefahren Bei einem der Mietwagen waren die Bremsbeläge fast komplett abgefahren Quelle: ACE

Schlechte Bremsen und abgefahrene Reifen

Fast bis aufs Metall abgefahrene Bremsbeläge, Reifen ohne Profil, verformte Felgen, eine undichte Benzinleitung, nicht funktionierende Beleuchtung: Die Liste der Mängel, die die Sachverständigen bei den zehn angemieteten Autos fanden, ist beängstigend lang. Auf Beschwerden reagierten die lokalen Anbieter gereizt.

Als repräsentativ kann die Stichprobe natürlich nicht gelten, wohl aber kann sie eine Warnung für Urlauber sein, bei der Übergabe des Wagens genauer auf den Zustand des Wagens zu achten. Nur die Glas- und Lackschäden zu protokollieren genügt nicht.

Darauf sollten Urlauber beim Mietwagen achten

Ein Autoverleiher stellte den Testern ein Fahrzeug mit defekter Beleuchtung zur Verfügung Ein Autoverleiher stellte den Testern ein Fahrzeug mit defekter Beleuchtung zur Verfügung Quelle: ACE

Der erste Blick bei der Mietwagen-Übernahme sollte auf Reifen und Felgen fallen, sagt der ACE. Haben die Reifen noch genügend Profil? Schrammen an den Felgen sind in der Regel harmlos aber trotzdem zu protokollieren. Bei Rissen oder Brüchen sieht das schon anders aus: Nicht selten sind dann auch Fahrwerksteile verzogen, was die Fahrstabilität beeinflussen kann.

Auch als Laie kann man die Beleuchtung recht einfach überprüfen. Besonderes Augenmerk sollten Urlauber den Scheiben widmen, hier sollten auch kleinste Schäden protokolliert werden. Denn tückischerweise sind oft Steinschläge im Kleingedruckten vom Vollkaskoschutz ausgenommen. Geht die Scheibe zu Bruch, bleibt der Mieter auf den Kosten sitzen.

Auch in einem sonnigen Land sollte man die Scheibenwischer checken. Denn: Kommt man mit schlechten Wischern in einen Starkregen, ist die Weiterfahrt gefährlich. In vielen Ländern ist mittlerweile eine Warnweste pro Insasse Pflicht, auch Warndreieck, Verbandskasten und Reserverad sollten unbedingt vorhanden sein.

Vorsicht vor hohen Aufpreisen vor Ort

Eine Online-Buchung im Voraus ist vor allem in der Hauptreisezeit meist günstiger. Kindersitz oder Navi kosten bei der Anmietung vor Ort meist saftige Aufpreise und sind oft in einem schlechten Zustand. Besser ist es, beides von zu Hause mitzubringen.

Apropos Aufpreis: Am nachvollziehbarsten ist eine Tankregelung, bei der man einen vollen Tank übernimmt und das Auto auch so wieder abgibt. Vorsicht: Muss der Mietwagenbetreiber nachtanken, kostet das extra. Viele Vermieter gehen allerdings dazu über, einen festen Preis für den bereits gefüllten Tank zu berechnen, diese Füllung ist zumeist überteuert, auch weil Restbenzin bei der Rückgabe in der Regel nicht berücksichtigt wird. Einen Strafzettel sollte man übrigens nach Möglichkeit sofort vor Ort begleichen, da manche Vermieter eine hohe Bearbeitungsgebühr verlangen.

Bei der Stichprobe fielen den Prüfern nicht nur abgefahrene Reifen, sondern auch  verformte Felgen auf Bei der Stichprobe fielen den Prüfern nicht nur abgefahrene Reifen, sondern auch verformte Felgen auf Quelle: ACE

Auf das Kleingedruckte im Mietvertrag achten

Im Mietvertrag sollten Kunden auch das Kleingedruckte lesen: Freie Kilometer sind eigentlich üblich. Doch ab und zu stehen in den Verträgen Beschränkungen, bei deren Überschreitung es teuer wird. Wichtig ist auch, sich den Passus zur Versicherung genau durchzulesen. Manchmal werden in Verträgen nicht vereinbarte Selbstbeteiligungen versteckt.

Was die Haftpflicht-Versicherung angeht, sollte die Deckungssumme für Personen- und Sachschäden mindestens zwei Millionen Euro betragen, besser 7,5 Millionen, empfiehlt die GTÜ. Deutsche Versicherungen gewähren im Rahmen des Vertrags für den eigenen Pkw oft eine sogenannte Mallorca-Police, bei der der Versicherungsnehmer auch im Mietwagen im Ausland (natürlich nicht nur auf Mallorca) bis zur Höhe des deutschen Vertrages haftpflichtversichert ist.

Übrigens sollte man auch bei der Rückgabe des Fahrzeugs den Zustand zusammen mit einem Mitarbeiter der Autovermietung dokumentieren und dazu einen Durchschlag des Protokolls verlangen.

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

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