Rund ein Jahr nach dem Skandal rund um den ADAC-Preis "Gelber Engel" droht die nächste Krise. Ein hochrangiger Manager habe sich bereichert und wurde freigestellt.
Quelle: picture alliance / dpa München - Die Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" haben den ADAC vor rund einem Jahr in eine schwere Krise gestürzt. Nun droht die nächste Affäre: Laut der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) stehen ein hochrangiger Manager und seine Mitarbeiterin im Verdacht, jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Mitarbeiter kauft privat auf ADAC-RechnungEine ADAC-Sprecherin bestätigte am Donnerstag in München, dass ein Mitarbeiter freigestellt worden sei und es eine laufende Untersuchung gebe. Hintergründe und Details könnten allerdings nicht genannt werden, Personalthemen würden nicht öffentlich diskutiert. Der Autoclub werde die Aufklärung des Falls aber energisch vorantreiben. "Die interne Revision untersucht schon im eigenen Interesse des ADAC alle Vorgänge, um Verfehlungen rückhaltlos und konsequent aufzuklären. Das nimmt allerdings Zeit in Anspruch", sagte die Sprecherin. Laut "SZ" wirft die interne Revision den Mitarbeitern vor, dass sie privat Waren auf ADAC-Rechnung gekauft hätten. Zudem berichtet die "SZ" von Urlauben in Spanien und einem durch ein Unternehmen zur Verfügung gestellten Cabriolet. Zur Höhe des möglichen Schadens machte die Zeitung aber keine Angaben. Der Imageschaden war enormDer ADAC befindet sich nach der tiefen Krisen des vergangenen Jahres noch immer im Umbau. Nachdem vor einem Jahr die Fälschungen beim "Gelben Engel" bekannt wurden, sah sich der ADAC mit vielen weiteren Vorwürfen konfrontiert. Neben dem für die Manipulationen verantwortlichen Kommunikationschef mussten auch der damalige ADAC-Präsident und der Geschäftsführer ihre Posten räumen. Auch wenn sich nicht alle Vorwürfe bestätigten: Der Imageschaden für den Verein war enorm. Der Autoclub verordnete sich einen Reformprozess, begleitet von externen Fachleuten. Im Dezember billigte eine außerordentliche Hauptversammlung die Reformpläne. An der Umsetzung wird noch gearbeitet. |