Wie entwickeln sich die Preise für VW, die vom Dieselskandal betroffen sind? Jedenfalls nicht gut, zeigen Daten von mobile.de. Die Lage könnte sich verschlechtern.
Berlin – Ein gutes Jahr Dieselskandal: Viele Veränderungen im VW-Konzern, erste Rückrufe und genug Zeit, um auf dem Markt für gebrauchte VW Entwicklungen erkennen zu können. Die sind laut aktuellen Daten von mobile.de nicht positiv für Besitzer eines VW-Modells mit dem Skandal-Motor EA189. mobile.de hat die Inserate von gebrauchten unfallfreien VW-Pkw seit September 2015, dem Monat des Abgas-Skandals, analysiert. Alle Fahrzeuge hatten Erstzulassungen ab dem Jahr 2007, mindestens 75 PS und 1.598 bzw. 1.968 ccm Hubraum – waren also mit EA189-Motoren ausgestattet. Quelle: mobile.de Das Ergebnis: Der Durchschnittspreis ist seit September 2015 um 6,4 Prozent auf 20.455 Euro gesunken. Das ist erheblich, aber nicht dramatisch – allerdings gab es im September 2016 bereits einen Tiefstand, der mit 19.692 Euro deutlich darunter lag. Dazu kommt, dass merklich mehr der betroffenen Autos zum Verkauf stehen. Die Zahl der angebotenen Autos stieg beinahe kontinuierlich um insgesamt 23,2 Prozent auf 36.100 Exemplare im Oktober 2016. Keine Garantien von VW auf HaltbarkeitWarum das so ist, darüber geben die Zahlen keine Auskunft. Ein Grund könnte sein, dass sich bei einigen VW-Besitzern mittlerweile doch ein mulmiges Gefühl oder Frust breitmachen. Eine Entschädigung wird es in Deutschland wohl nicht geben und Volkswagen kommt mit den Umrüstungsmaßnahmen nicht recht voran. Dazu gibt es immer wieder Zweifel an den Rückrufmaßnahmen. Zuletzt wohl sogar von der EU-Kommission: Abgasrückführungsventil (AGR), Speicherkatalysator, Harnstoff-Injektionssystem, SCR-Kat oder auch Partikelfilter könnten frühzeitig versagen, hieß es. Volkswagen verspricht hingegen, dass es keine nachteiligen Einflüsse auf Verbrauch oder Haltbarkeit gibt – eine Garantie darauf gibt der Konzern aber nicht. Wie es mit der Preisentwicklung bei den Skandaldieseln weitergeht, ist schwer zu prognostizieren. Die Marktbeobachter Automobil Treuhand (DAT) und Schwacke warnten vor Kurzem übereinstimmend vor Panikmache. Betroffene Besitzer, die mit Verkaufsgedanken spielten, müssten bisher weder Preisabschläge noch nachlassendes Interesse fürchten. Allerdings könnte sich das ändern, wenn das Angebot weiter steigt. |