Schadet der Dieselskandal den Werten gebrauchter VW-Diesel? Nein, sagt Fahrzeugbewerter Schwacke. Die Preise gingen zwar leicht zurück, das habe aber andere Gründe.
München/Maintal - Gebrauchte Diesel von VW sind trotz Abgasskandal keine Ramschware. Die Preise sanken laut Fahrzeugbewerter Schwacke in den vergangenen Monaten zwar - aber nur wenig. "Bisher lässt sich keine Korrelation zwischen der Restwertentwicklung und der Dieseldiskussion beobachten", schließt Thorsten Barg, Geschäftsführer bei Schwacke. Die leicht sinkenden Preise für Dieselautos seien Folge des wachsenden Angebots, das erfahrungsgemäß Druck auf den Preis ausübe. Das steigende Angebot sei allerdings vor allem auf wachsende Flotten und Autovermietungen zurückzuführen - nicht auf den Dieselskandal. Bei Flotten und Vermietern ist der Dieselanteil traditionell hoch, die älteren Fahrzeuge gelangen als Gebrauchtwagen in den Markt. Die Daten der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) zeigen ebenfalls nur eine leichte Skepsis der Gebrauchtwagenkäufer. Nur jeder zehnte gab im aktuellen DAT-Report demnach an, dass er den Dieselskandal im Hinterkopf hatte. Davon hätten 40 Prozent die Marke gewechselt. Ein gesunkener Wiederverkaufswert von VW-Fahrzeugen hätte nach Einschätzung eines Rechtsexperten des Autofahrerclubs ADAC die höchsten Chancen, als Grundlage für eine Schadenersatzforderung zu dienen. Voraussetzung sei aber, dass die Merkmale der sittenwidrigen vorsätzlichen Schädigung oder der Verletzung eines Gesetzes zum Schutz eines Dritten erfüllt seien, sagte ADAC-Jurist Klaus Heimgärtner der Deutschen Presse-Agentur. Bislang gebe es aber es keine zuverlässigen Zahlen über Wertminderungen von gebrauchten VW-Fahrzeugen, stellt auch Heimgärtner fest. Quelle: dpa |