Es klingt ein bisschen nach alten Wirtschaftswunderzeiten: VW baut Wohncontainer für 300 portugiesische VW-Werker, weil in Osnabrück mehr Autos gebaut werden müssen.
Osnabrück – Spätestens seit dem „Brexit“-Votum wird die Freizügigkeit innerhalb der EU neu diskutiert. Ein ganz praktisches Beispiel dafür entsteht derzeit in Norddeutschland: Volkswagen verlegt Mitarbeiter aus Portugal nach Niedersachsen, um eine Nachfragespitze abzufangen. 300 VW-Mitarbeiter aus dem Werk Palmela bei Setubal (Portugal) sollen demnächst in Osnabrück aushelfen. Die 300 portugiesischen VW-Werker sollen helfen, im ehemaligen Karmann-Werk den Tiguan 1 zu fertigen. Ab Ende August will VW die Produktion erweitern, die Nachfrage nach dem Alt-Modell sei höher als erwartet. VW wollte in Osnabrück 2.500 Tiguan 1 monatlich bauen, benötigt nun aber deutlich mehr Fahrzeuge. Die Karossen des eigentlich abgelösten Modells kommen aus Wolfsburg. In Osnabrück werden die Fahrzeuge montiert und lackiert. Für die geplante Aufstockung der Produktion ist die Stammbelegschaft zu klein. Containerdorf in WerksnäheUngewöhnlich: Für die Konzern-internen „Gastarbeiter“ entsteht derzeit nahe dem Osnabrücker Werk ein Containerdorf. Es sei nicht möglich gewesen, die 300 Kollegen in Wohnungen unterzubringen, sagte ein VW-Sprecher zur „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Daher habe man sich für Container entschieden, zumal die Portugiesen den Wunsch geäußert hätten, gemeinsam untergebracht zu werden. Das Stammwerk der portugiesischen VW-Werker zählt gut 3.400 Beschäftigte und produziert den VW-Familienvan Sharan und den technisch verwandten Seat Alhambra sowie den VW Scirocco. Modelle, die derzeit weniger stark nachgefragt sind als der ausgelaufene Tiguan. Lest auch unseren Vergleich: VW Tiguan I gegen VW Tiguan II
Quelle: NOZ; dpa |