Volkswagen zeigt auf der IAA den neuen Golf R. Auch die dritte Auflage stellt wiederum den stärksten Serien-Golf aller Zeiten. Verzicht auf Hubraum und Zylinder bedeutet mehr Sprintkraft und deutlich weniger Verbrauch. Golf-Fans dürfen sich auf LED-Rückleuchten freuen. Golf R 32 hieß das Topmodell des Golf V. 250 PS aus den namensgebenden 3,2 Litern Hubraum, verteilt auf sechs Zylinder, ergaben eine feine Mischung für jene, die sich ein solches Auto leisten konnten und wollten. Die R-Version des Golf VI hört nur noch auf den Namen R ohne Ziffer - denn R 20 hätte dann doch zu sehr nach Rückschritt geklungen. Ob die Umstellung vom feinen Sechszylinder auf den effizienten Vierzylinder-Turbo mit eben zwei Litern Hubraum ein Rückschritt ist, mag man diskutieren, kann es aber kaum objektiv klären, haben doch beide Konzepte ihre Vor- und Nachteile. Unter der Haube also sitzt nun jenes TFSI-Aggregat, das man auch aus dem Audi S3 oder dem bereits angekündigten Seat Leon Cupra R kennt. Bei VW stehen nun 270 statt 265 PS zu Buche. Das Drehmoment beträgt 350 Newtonmeter (Vorgänger: 320), die zwischen 2.500 und 5.000 Touren anliegen (bisher bei 2.500). Einen geübten Fahrer am Steuer vorausgesetzt, lässt sich der Golf damit in 5,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen, deutliche 0,8 Sekunden schneller als beim R32. Wer statt des serienmäßigen Sechsganggetriebes das Direktschaltgetriebe ordert, kann das Auto sogar in 5,5 (6,2) Sekunden auf 100 km/h katapultieren. In punkto Verbrauch ist der Fortschritt durch den kleineren Motor natürlich noch größer: 8,5 Liter im Mittel lautet der neue Normwert, mit DSG sind es sogar nur 8,4. Der R32 genehmigte sich "handgerissen" noch 10,7 Liter. Nur in einer Disziplin gibt es zwischen R32 und R einen Gleichstand: bei der Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h - beim Golf R ist sie freilich elektronisch begrenzt. Während der Motor gegenüber den schwächeren Modellen verstärkt wurde, entspricht das R-Fahrwerk weitgehend dem bekannten Golf-Layout. Allerdings ist es 25 Millimeter tiefergelegt; Federn, Dämpfer und Stabilisatoren sind härter ausgelegt. Dazu kommt eine vergrößerte Bremsanlage, ein per Taster auf einen Sportmodus umschaltbares ESP und Räder im 18- oder optional auch 19-Zoll-Format. Auch der Allradantrieb wurde optimiert. Optisch verhehlt der Golf R sein Potential nicht. Wichtigste Merkmale sind eine bulligere Frontschürze mit integriertem LED-Tagfahrlicht und großen Lufteinlässen, Schwellerverbreiterungen in Wagenfarbe und hochglänzend schwarz lackierte Spiegelgehäuse. Weil der Diffusor am Heck tatsächlich keiner ist, kümmert sich ein großer Dachspoiler um den nötigen Abtrieb. Die Heckansicht wird aber insbesondere wieder bestimmt durch die beiden zentralen Endrohre aus poliertem Edelstahl. Bi-Xenon-Scheinwerfer sind weiter Standard - und nicht zuletzt auch neue, abgedunkelte LED-Rückleuchten. Nach Autokiste-Informationen sind diese zum traditionellen Herbst-Modellupdate (KW 45) auch für alle anderen Golf-Varianten optional lieferbar. Im Innenraum fällt das Auge u.a. auf Instrumente mit blauen Zeigern, eine Edelstahl-Pedalerie, spezielle Dekor-Applikationen, die Sportsitzanlage mit integrierten Kopfstützen sowie spezielle Ausführungen von Schaltknauf, Fußmatten, Einstiegsleisten und natürlich des Lenkrads. Bestellt werden kann der Golf R ab voraussichtlich Dezember; Preise liegen noch nicht vor.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 17.09.2009
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