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VW besetzt den Vorstand - VW ordnet den Konzern neu

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Stuttgart – Es ist eine der größten Personalumbesetzungen in der Geschichte von Volkswagen. Nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung in Stuttgart stellte der VW-Boss Dr. Martin Winterkorn heute die neue Führung vor.

Im Rahmen der Strategie 2018 gibt es künftig den neu geschaffenen Konzernbereich „China“ unter Leitung von Produktionsexperte Jochem Heizmann (ehemals Nutzfahrzeug-Chef). Damit trägt der Konzern dem stark wachsenden Geschäft auf dem chinesischen Markt Rechnung. Angeblich soll dieser Posten von der chinesischen Regierung angeregt worden sein. Dr. Martin Winterkorn dementierte das auf Nachfrage.

Vollgas in China

Während der europäische Automarkt stagniert, verdient Volkswagen in China richtig Geld: 2011 hat der Konzern im Reich der Mitte rund 2,3 Mio. Fahrzeuge verkauft und ein anteiliges operatives Ergebnis von 2,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Inzwischen unterhält Volkswagen in keinem Winkel der Erde so viele Produktionsstandorte wie in China.

Aufgrund dieser Bedeutung für das Konzernergebnis will VW in China weiter wachsen und bis 2016 noch einmal 14 Milliarden Euro investieren.

Dem bisherigen China-Chef Karl-Thomas Neumann fehlte für diese Aufgabe die Nähe zum Vorstand, wie die Branchenzeitung „Automobil-Produktion“ berichtet. Deshalb führt mit Heizmann nun ein Vertrauter von Martin Winterkorn den Konzernbereich. Klar ist auch: Heizmann ist Produktionsexperte und damit gut für die Aufgaben in Fernost geeignet. Neumann hatte zuletzt nicht die gewünschten Ergebnisse bei Qualität und Fertigung vorzuzeigen.

Synergien bei Nutzfahrzeugen

Der zweite große Bereich, in dem Volkswagen sich neu aufstellen will, ist der Nutzfahrzeugsektor, den Heizmann bisher leitete. Diese Position übernimmt nun Leif Östling, bisher Vorstandsvorsitzender von Scania.

Östling soll neue Synergiepotenziale zwischen den Marken MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge ausnutzen: Ähnlich wie zwischen den Pkw-Marken sollen die Marken künftig mehr Gemeinsamkeiten entwickeln und so Kosten sparen. Die „Welt“ spricht von einer Größenordnung von 200 Millionen Euro, „eventuell etwas mehr“, wird Martin Winterkorn zitiert.

 

Sprecher des Markenvorstands Nutzfahrzeuge und Chef der Entwicklung wird Eckhard Scholz, bislang Entwicklungsvorstand bei Skoda.

Personalrochade auch bei Audi und Skoda

 

Dessen Vorgänger Wolfgang Schreiber wird Herr über Bentley und Bugatti.

Wolfgang Dürheimer, Ex-Porsche-Mann und zuletzt Bugatti- und Bentley-Boss, übernimmt den Technik-Vorstand bei Audi.

 

Gleichzeitig wird Luca de Meo, bislang Leiter Marketing beim Volkswagen-Konzern, Audi-Vorstand für Marketing und Vertrieb. Ebenfalls neu im Audi-Vorstand und für Beschaffung zuständig: Bernd Martens, der bislang im Einkauf des VW-Konzerns tätig war.

De Meos Nachfolger als Marketingleiter bei Volkswagen wird Jürgen Stackmann, bisher Vetrtriebs- und Marketingvorstand von Skoda.

Ex-Marketingmann Peter Schwarzenbauer verlässt das Unternehmen, Audi-Entwicklungschef Michael Dick geht in den Ruhestand.

 

Die Personal-Veränderungen werden mit Wirkung zum 1. September 2012 umgesetzt.

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