Update: Der VW-Konzern bereitet die Massenproduktion von Elektroautos vor. Die Hauptrolle wird das Werk Zwickau spielen. Verbrenner werden dort nicht mehr gebaut.
Zwickau – Die sächsischen Volkswagen-Standorte Zwickau und Dresden sollen offenbar die Hauptlast der bei VW geplanten Elektro-Offensive tragen. Bereits kurzfristig will VW einem Bericht der „Sächsischen Zeitung“ zufolge seine Produktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden erhöhen. Demnach soll zum März 2018 eine zweite Schicht starten. Grund sei die steigende Nachfrage nach Elektroautos. In Dresden produziert VW den E-Golf. Momentan werden dem Bericht zufolge täglich 35 Autos gefertigt. Künftig würden es 70 Stück sein. Dadurch könne ein Großteil der Mitarbeiter zurückkehren, die vorübergehend im Werk in Zwickau arbeiten. Die Zeitung beruft sich auf interne Kreise. Quelle: dpa/Picture Alliance Mittelfristig stehen im größeren VW-Werk Zwickau, dem ehemaligen Sachsenring-Werk, offenbar deutlich größere Umwälzungen an. Dort arbeiten 7.700 Menschen. Sie können derzeit bis zu 300.000 VW Golf und Passat pro Jahr produzieren. Golf und Passat auf null?Nach Berichten lokaler Medien will VW das Werk Zwickau zum Leitwerk für Elektroautos umbauen. Hier sollen die Kapazitäten künftig Stück für Stück auf neue Elektroautos ausgerichtet werden, beginnend 2019 mit dem Kompaktmodell VW I.D. Das hatte VW bereits im März gemeldet. Ein zweites Modell soll kurz darauf folgen. Laut der „Mitteldeutschen Zeitung“ soll Zwickau auch für andere Konzernmarken Elektroautos bauen. An der VW-Spitze scheint man sich einig. Der VW-Aufsichtsrat soll die Investition in das Werk am Freitag beschließen, der Betriebsrat hat die Bündelung der neuen Antriebe auf ein Werk bereits befürwortet. Um Platz zu schaffen, könnte VW die Produktion von Golf und Passat in Zwickau Stück für Stück bis auf null reduzieren und sie in deren Stammwerke Wolfsburg und Emden verlagern. In beiden Werken gibt es derzeit Probleme mit der Auslastung. Das VW-Werk Zwickau würde damit innerhalb des größten europäischen Autokonzerns zur Speerspitze des Umbaus hin zur E-Mobilität. Für das traditionsreiche Werk ist das eine sehr gute Zukunftsperspektive. Für die Mitarbeiter bedeutet der Wechsel jedoch große Umstellungen. Plattform, Antriebe, Verfahren: Alles muss (mal wieder) neu werden in Zwickau, wenn der „MEB“ ein- und der MQB ausziehen sollte. Update (17.11.2017): Konkrete Pläne aus WolfsburgEinen Tag nach den Medienberichten meldet Wolfsburg Pläne für die kommenden vier Jahre. Das Werk Zwickau wird vollständig auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt - Verbrenner werden hier langfristig nicht mehr gebaut. Der Passat soll schon Ende 2018 nach Emden umgezogen sein. Zum Modellwechsel des Golf (2019) entsteht die gesamte Modellfamilie in Wolfsburg. Bis Ende 2022 will der VW-Konzern 34 Milliarden Euro in die Entwicklung von Elektromobilität, Vernetzung und autonomem Fahren investieren. Bis zum Jahr 2030 soll es von jedem Modell eine elektrifizierte Version geben. Dafür will der Konzern mehr als 50 Milliarden Euro für Batteriezellen ausgeben. Quelle: Tag24, mz, dpa |