Parallel zur Vorstellung des neuen Polo, den es auch mit einem Spritsparpaket "BlueMotion" geben wird, zeigt VW in Genf bereits einen Ausblick auf die zweite Generation des – sozusagen echten – Polo BlueMotion. Angetrieben von einem ganz neuen TDI, wird er (schon fast) zum Drei-Liter-Auto. Im Frühjahr 2010 gehts los. Mit den BlueMotion-Bezeichnungen ist das so eine Sache, die allmählich nur noch Eingeweihte verstehen. So gibt es beispielsweise einen Passat BlueMotion (BM) der ersten und zweiten Serie und zusätzlich den (bislang sogenannten) Passat BlueMotion II, der noch eine Studie ist, aber im Laufe des Jahres eingeführt werden dürfte (Autokiste berichtete). Auch beim neuen Polo schaffen die Wolfsburger jetzt etwas Verwirrung. So ist nämlich neben dem Polo BlueMotion, der wie sein Vorgänger 3,8 Liter verbrauchen wird und offenbar als Polo mit "BlueMotion-Paket" verkauft wird, ein weiteres BlueMotion-Modell in Arbeit, das noch einmal deutlich sparsamer wird. Es steht ebenfalls auf der Messe in Genf, ist äußerlich serienreif, unter der Haube aber noch nicht ganz, weswegen es als Concept tituliert wird. Die Realisierungschancen aber seien "extrem hoch!", jubelt Volkswagen schon einmal. Vor einem "möglichen Serienstart" müsse jedoch die Entwicklung des komplett neuen, 75 PS starken dreizylindrigen 1,2-Liter-TDI mit Common-Rail-Einspritzung abgeschlossen werden, schränkt der Autobauer ein, um dann doch konkret zu werden: "Ich gehe davon aus, dass wir im Februar 2010 in Produktion gehen können", sagt Ulrich Hackenberg. Der Mann ist VWs Entwicklungsvorstand und muss es also wissen. "Noch ist das ein sportlicher Zeitplan. Aber der Motor und die weiteren Systeme funktionieren bereits derart vielversprechend, dass wir just in time auf den Markt kommen werden." Die anderen Systeme, das sind unter anderem eine Start-Stopp-Automatik und die Rekuperation zur Nutzung der Bremsenergie, wie sie auch für den Golf BlueMotion angekündigt sind, der noch 2009 erscheinen wird. Dazu kommt BM-typisch eine Absenkung der Karosserie um zehn Millimeter, ein Aerodynamik-Paket mit modifizierter Frontpartie und zusätzlichem Heckscheibenrahmen, ein aerodynamisch optimierter Unterboden und rollwiderstandsarme Reifen auf 15-Zoll-Leichtmetallfelgen. Auch eine Schaltempfehlungsanzeige ist an Bord. Die Studie kommt auf ein Gewicht von 1.080 Kilogramm, das entspricht ungefähr dem bisherigen Polo BM. Langer Rede, kurzer Sinn: Der neue Polo BlueMotion wird mit einem Normverbrauch von nur noch 3,3 Litern auskommen - ein zweifellos beachtlicher Wert für ein Auto dieser Machart und Größe, der schon in die Nähe des ehemaligen, viel kleineren und aufwändigeren Drei-Liter-Lupo rückt. Zum Vergleich: Bisheriger Sparmeister ist der kleinere Smart Fortwo mit 45 PS, der auf 3,4 Liter kommt. Bleibt als Kritikpunkt eigentlich nur noch die Anmerkung, dass man jedenfalls die unsichtbaren Aero-Sparmaßnahmen allen Polo hätte gönnen können, und die Vermutung, dass der Polo BlueMotion im Gegensatz zum aktuellen BM-Passat wieder ein eigenständiges Modell zu werden scheint, dass nicht mit allen Ausstattungen kombinierbar sein dürfte. Der Kundschaft die Unterscheidung zwischen BM-Paket und BM-Modell zu erklären, dürfte noch mühsam werden.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 06.03.2009
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