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10,3 Mio. Autos: VW-Konzern 2016 größter Autobauer? - VW schlägt (vermutlich) Toyota

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Trotz Diesel-Skandal und Rückgängen der Kernmarke VW in den USA und Deutschland könnte VW 2016 das Ziel von Martin Winterkorn erreicht haben: Größter Autobauer zu werden.

VW-USA-Chef Hinrich Woebcken auf der North American International Auto Show in Detroit VW-USA-Chef Hinrich Woebcken auf der North American International Auto Show in Detroit Quelle: dpa/picture-alliance

Wolfsburg/Detroit - Vielleicht ist es für Martin Winterkorn ja ein kleiner Trost: Der Volkswagen-Konzern wurde 2016 voraussichtlich zum größten Autobauer. Damit wäre das Ziel, das der ehemalige VW-Chef verfolgte, erreicht - sogar vorfristig. Winterkorn, der wegen des Abgas-Skandals seinen Posten aufgeben musste, wollte Toyota bis 2018 als größten Autobauer ablösen.

Trotz Diesel-Krise und rückläufigen Verkäufen in den USA konnte Volkswagen seine Verkäufe steigern. Insgesamt setzten die einzelnen Marken 2016 etwas mehr als 10,3 Millionen Fahrzeuge ab - ein Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in Wolfsburg mit. Bei der Kernmarke VW nahmen die Auslieferungen um 2,8 Prozent auf knapp 6 Millionen zu, wie Volkswagen bereits am Sonntag auf der Automesse NAIAS in Detroit bekanntgegeben hatte.

Volkswagen hat damit wohl den Erzrivalen Toyota als absatzstärksten Autobauer der Welt abgelöst. Die Japaner hatten Mitte Dezember die Erwartung geäußert, erst 2017 auf weltweit 10,2 Millionen verkaufte Fahrzeuge zu kommen - dies wäre nach bisheriger Schätzung noch einmal ein Plus um 1 Prozent gegenüber 2016.

Volkswagen verkauft 4 Millionen Autos in China

"2016 war ein sehr anspruchsvolles Jahr für uns. (...) Dennoch ist es uns gelungen, unter schwierigen Bedingungen das operative Geschäft zu stabilisieren", sagte VW-Konzernchef Matthias Müller laut Mitteilung. Im Gesamtjahr führte der Abgas-Skandal nicht zu einem Absatzrückgang.

Vor allem in China lief es gut für den Konzern. Von Januar bis Dezember brachten alle Marken knapp 4 Millionen Autos an die Kunden (+ 12,2 Prozent). In Europa waren es mehr als 4,2 Millionen (+ 4,0 Prozent). Auf dem deutschen Heimatmarkt fiel der Zuwachs mit 0,2 Prozent mager aus - vor allem, weil die VW-Bestseller Golf und Passat starke Rückgänge verzeichnen mussten. Und in den USA - dort war die Abgas-Affäre im September 2015 bekanntgeworden - betrug das Minus 2,6 Prozent. Am größten waren die Verluste in Brasilien mit 33,9 Prozent.

Zum Jahresende hin verbesserten sich die Zahlen in vielen Regionen - so auch in den USA - aber wieder. Im Dezember verbuchte der Konzern ein weltweites Plus von 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, in den Vereinigten Staaten gelang eine Steigerung um 16,1 Prozent.

Besser als im Vorjahr schnitten die VW-Töchter Skoda (+ 6,8 Prozent), Porsche (+ 5,6 Prozent) und Audi (+ 3,8 Prozent) ab - ebenso wie die leichten Nutzfahrzeuge (+ 11,4 Prozent). Einzig beim Lkw-Bauer MAN gab es 2016 einen geringfügigen Rückgang um 0,2 Prozent.

Quelle: dpa

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