VW hat Anfang Mai eine große Erdgas-Kampagne angekündigt. Bis 2025 sollen eine Million CNG-Autos in Deutschland fahren. Bosch-Geschäftsführer Heyn zweifelt daran, dass der Durchbruch gelingen wird.
Quelle: dpa / picture alliance Stuttgart - Während die gesamte Autobranche über Elektroautos spricht, will Volkswagen das Thema Erdgas vorantreiben und die Fahrzeugflotte massiv ausbauen. Diese Pläne sieht der Bosch-Konzern skeptisch. "Gute Argumente für CNG waren schon früher auf dem Tisch, aber der Durchbruch ist bisher ausgeblieben", sagte der Bosch-Geschäftsführer für den Kfz-Bereich, Markus Heyn, der "Automobilwoche". "Ob dies gerade jetzt gelingt, wo parallel elektrische Antriebe aufkommen, wage ich eher zu bezweifeln." CNG steht für "Compressed Natural Gas", also komprimiertes Erdgas, es kann aber auch Biogas oder Wasserstoff beigemischt sein. Der VW-Konzern will zusammen mit mehreren Partnern Erdgas als alternativen Kraftstoff in Deutschland voranbringen. Bis 2025 soll die Anzahl der gasbetriebenen Fahrzeuge hierzulande auf rund eine Million verzehnfacht werden, hatte Europas größter Autobauer Anfang Mai angekündigt. Die Neuzulassungen sinken seit JahrenDie Zahl der CNG-Tankstellen soll von derzeit rund 900 auf 2.000 steigen. Volkswagen, Gasnetzanbieter und Betreiber von CNG-Tankstellen unterschrieben dazu eine Absichtserklärung. Das Vorhaben gilt für Personenwagen und den Lastwagen-Verkehr, außerdem soll auch der öffentliche Nahverkehr erfasst werden. Auch Bosch-Manager Heyn räumte ein, Erdgas sei weiterhin eine Alternative neben Benzin und Diesel. Doch eine massenhafte Verbreitung von Erdgas-Antrieben hält er für unwahrscheinlich. Die Verkaufszahlen gehen laut Kraftfahrtbundesamt seit Jahren zurück, hieß es im Bericht der "Automobilwoche" weiter. 2015 wurden demnach in Deutschland 5.285 Autos mit Erdgasantrieb zugelassen, im vergangenen Jahr waren es nur noch 3.240. Im Jahr 2016 war es nach einer Explosion zwischenzeitlich zu einem Verkaufsstopp von Erdgas an Aral-Tankstellen gekommen. Was damals passierte, lest Ihr hier. Quelle: dpa |