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VW verliert und setzt auf China - VW: sieben neue Fabriken in China

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Trotz steigendem PKW-Absatz verliert der Volkswagen-Konzern insgesamt. Winterkorn setzt voll auf China. Dort sollen sieben Werke entstehen.

VW-Vorstand Martin Winterkorn setzt auf China: Der asiatische Markt soll wachsen. VW-Vorstand Martin Winterkorn setzt auf China: Der asiatische Markt soll wachsen. Quelle: DPA

Wolfsburg - Volkswagen ist mit einem Dämpfer in das laufende Jahr gestartet. Die ersten drei Monate seien "klar unter Vorjahr" verlaufen, sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Wolfsburg. Er setze aber auf ein besseres Abschneiden im zweiten Quartal. Welche Bereiche schwächer liefen, sagte er nicht. Weltweit war der Pkw-Absatz im Januar und Februar um gut acht Prozent gestiegen. VW-Chef Martin Winterkorn kündigte an, in China stark zu investieren. Sieben seiner derzeit zehn weltweit geplanten Werke will VW dort bauen.

1/3 des Absatzes in China

Deutschlands größter Industriekonzern macht heute ein Drittel seines Absatzes im Reich der Mitte und will dort in fünf Jahren vier Millionen Fahrzeuge produzieren können - rund 75 Prozent mehr als heute. Für das Gesamtgeschäft warnte Winterkorn aber: "2013 wird für die gesamte Branche zum Jahr der Bewährung. Auch für uns. Der Wettbewerbsdruck ist hoch und steigt weiter."

Winterkorn bekräftigte die bereits Ende Februar aufgestellte Prognose. Demnach will der Zwölf-Marken-Konzern dieses Jahr zwar mehr Geld umsetzen und mehr Fahrzeuge absetzen. Mit steigenden Gewinnen aus dem laufenden Geschäft rechnet er aber nicht. An dieser Stelle sei das Ziel, "wieder das hohe Vorjahresniveau zu erreichen".

Pötsch sprach von einer "realistischen Grundlage". 2012 hatte VW vor Zinsen und Steuern (Ebit) 11,5 Milliarden Euro eingefahren. Der Überschuss war wegen Sondereffekten aus der Porsche-Übernahme um knapp 40 Prozent auf die Rekordzahl von fast 22 Milliarden Euro geschnellt - der höchste Wert, den ein deutscher Konzern bislang erzielt hat, wie VW bereits Ende Februar bekanntgab. Der Umsatz des Konzerns stieg von 159,3 Milliarden Euro auf 192,7 Milliarden Euro. Über neun Millionen Fahrzeuge wurden produziert.

VW: Im Vorjahr stark, das erste Quartal 2013 läuft schlecht. VW: Im Vorjahr stark, das erste Quartal 2013 läuft schlecht. Quelle: DPA

Verhaltener Gewinn trotz Porsche erwartet

Weitere Gewinnsprünge werden aber vorerst nicht erwartet. Und das obwohl 2013 das erste komplette Jahr sein wird, in dem Porsche als profitabelster Autobauer der Welt ganz unter dem VW-Dach steht. Die Schwaben gehören seit August 2012 vollständig zum Konzern dazu und steuerten alleine in diesen fünf Monaten operativ fast eine Milliarde Euro bei. Doch angesichts der konstanten Ebit-Prognose scheint VW nun nicht davon auszugehen, dass dieses absehbare Porsche-Plus 2013 das Gesamtergebnis der VW-Familie merklich beflügelt.

Bremsen dürften die Nutzfahrzeuge im Konzern, Pötsch erwartet ein "schwieriges Jahr". Die Integration der Lkw-Marken MAN und Scania ist eine VW-Dauerbaustelle. Winterkorn, der 2012 rund 14,5 Millionen Euro verdiente, warnte vor zu viel Euphorie: "Die konjunkturelle Großwetterlage bleibt unsicher. Insbesondere Europa bleibt ein Wackelkandidat - die Schuldenkrise ist nicht überwunden. Die Märkte hier bleiben auf absehbare Zeit schwach."

VW will bis 2018 an die Weltspitze

Dennoch stehe das Langfristziel weiter: "Wir wollen den Volkswagen-Konzern bis 2018 an die Weltspitze der Automobilindustrie führen", sagte der Manager. VW sei dabei überzeugt, dass sich die Wachstumschancen weiter weg aus der alten Welt und hin vor allem nach Übersee verschieben. Die seit Jahren vorangetriebene Internationalisierung zahle sich nun aus. "Wir verkaufen heute rund

60 Prozent unserer Fahrzeuge außerhalb Europas", betonte Winterkorn. "Mit dieser globalen Aufstellung können wir Zwischentiefs einzelner Märkte ausgleichen." Ein klarer Schwerpunkt der künftigen Ausgaben sei daher die Stärkung der globalen Präsenz. Die Entscheidung für Fabrik Nummer sieben in China sei jüngst erst gefallen. Sie solle im Süden oder Südwesten entstehen.

4 Millionen Autos in China

"Bis 2018 erhöhen wir unsere Kapazitäten in China auf über vier Millionen Fahrzeuge - parallel zur boomenden Nachfrage", sagte Winterkorn. "Die Zukunft von Volkswagen entscheidet sich mehr und mehr in China, Russland, Indien, Amerika und Südostasien." VW zählt weltweit 100 Werke. Zwölf stehen inzwischen schon auf dem wichtigsten Absatzmarkt China, sieben folgen nun dort.

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