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VW spart sich die WRC - VW steigt aus der WRC aus

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Volkswagen zieht sich aus dem Rallyesport zurück. Und folgt damit Audi, die vor ein paar Tagen aus der WEC ausstiegen. Grund auch diesmal: die Dieselaffäre.

Berlin – Ende, aus, vorbei. Volkswagen Motorsport zieht sich aus der World Rallye Championship (WRC) zurück. VW begründet den Schritt mit Kosteneinsparungen im Zuge des Dieselskandals und die Fokussierung auf die kommenden Elektrofahrzeuge. Das Engagement kostet jährlich ein paar Millionen Euro, so Insider. Allein ein Rallyewagen kommt auf 350.000 Euro, VW baut davon drei bis fünf pro Jahr. Derzeit arbeiten rund 200 Angestellte bei VW Motorsport in Hannover - allerdings auch für andere Rennserien wie Rallyecross und Formel 3.

Für die Mitarbeiter gilt eine Beschäftigungsgarantie, so VW in einer Pressemitteilung. Ab 2017 will sich VW nun auf neue Technologien und den Kundensport konzentrieren. Dazu zählen der Golf GTI TCR für die Rundstrecke, der Beetle GRC im Rallycross und ein neuer Polo für den Rallye-Sport nach R5-Reglement.

WRC-Aus für VW nach dem Titelgewinn

Seit 2013 fährt VW in der WRC mit. Und zwar von Anfang an ganz vorne. Beim ersten Rennen in Monte Carlo wurde der Franzose Sebastian Ogier gleich zweiter. Es folgten neun Siege und der erste Weltmeisterschaftstitel. Drei weitere sollten folgen. Seit der Wales-Rallye vor ein paar Tagen steht Ogier ein Rennen vor Saisonende wieder als Weltmeister fest. Der neue Rennwagen Polo R WRC für die Saison 2017 sollte Anfang Dezember in Berlin präsentiert werden.

Jetzt also das Aus. Dabei hatte VW Motorsport noch im Juni 2014 ein Engagement bis Ende 2019 verkündet. Es hätte spannend werden können. In der nächsten Saison tritt erstmals wieder Toyota in der WRC an. Nun nur noch gegen Rallyewagen von Hyundai, Ford Team M-Sport und wahrscheinlich Citroen.

Aus bei Audi für Langstrecken-WM WEC

VW hat einen ähnlichen Schritt schon mal vor Jahren vollzogen. Nachdem die Motorsportabteilung aus Hannover die Rallye Dakar 2009, 2010 und 2011 gewann, zog sie sich aus dem Langstrecken-Rallyesport zurück, baute dann aber die kleineren WRC-Rennwagen auf.

Auch Audi hat den Schraubenschlüssel nach 18 Jahren im Motorsport weggelegt. Zumindest in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, zu dem auch das 24-Stunden-Rennen in Le Mans zählt. Statt Rennwagen mit Verbrennungsmotoren, setzt Audi nun Elektroautos in der Rennserie Formel E ein.

Auch Audi war im Motorsport sehr erfolgreich. Seit 1998 gelangen Audi insgesamt 13 Siege bei den 24 Stunden von Le Mans. Bei 185 Renneinsätzen erzielten die Audis 106 Siege. Zweimal gewannen die Hybrid-Rennwagen R18 e-tron quattro die FIA-Langstrecken-WM. Von 2000 bis 2008 sicherte sich Audi neunmal in Folge den Titel in der American Le Mans Series, die in dieser Zeit weltweit bedeutendste Rennserie für Le-Mans-Prototypen.

Quelle: MOTOR-TALK

Avatar von Reifenfüller133278
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72 Kommentare:

Zitat: "In der nächsten Saison treten erstmals die neuen Hersteller Hyundai und Toyota in der WRC an."

Hyundai ist schon einige Jahre dabei und hat auch schon Siege gefeiert!

 

Es wäre wünschenwert, dass die bereits entwickelten 2017er VW WRCs von Privatteams eingesetzt werden könnten und dürften! Ein Fragezeichen stünde dann jedoch sicher hinter der Ersatzteilversorgung.

Avatar von Dynamix "Ivar, Ivar!Shelving unit!"
Wed Nov 02 11:04:39 CET 2016

Würde mich nicht wundern wenn das Engagement von Toyota was damit zu tun haben könnte. Audi ist ja damals auch aus der Rallye WM ausgestiegen als man merkte das man in der kommenden Saison mit dem Quattro wohl nicht mehr so leicht alles dominieren wird wie zuvor. Toyota hat ja bereits eine eigene Rallyetradition. Man denke nur an Celica, Lancer Evo und co. Die haben definitiv das Potential zum Konkurrentenschreck zu werden.

 

Denke das spielt neben dem Abgasskandal auch noch eine große Rolle. Ansonsten hätten Sie ja auch schon 2016 aussteigen können, der Skandal ist ja nicht erst seit gestern bekannt. Außerdem sind die Kosten für den Rallyesport im Vergleich zu den Kosten die der Konzern sonst noch so hat wirklich Peanuts. Die paar Millionen pro Jahr machen bei einem Vergleich von 15 Milliarden Dollar wohl den Braten nicht mehr fett.

Wer hat sich denn dieses Bild ausgesucht. Da wird man ja bescheuert wenn man draufschaut :D

Avatar von Spurverbreiterung39554
Wed Nov 02 11:21:48 CET 2016

Zitat:

@Dynamix schrieb am 2. November 2016 um 11:04:39 Uhr:

Würde mich nicht wundern wenn das Engagement von Toyota was damit zu tun haben könnte. Audi ist ja damals auch aus der Rallye WM ausgestiegen als man merkte das man in der kommenden Saison mit dem Quattro wohl nicht mehr so leicht alles dominieren wird wie zuvor. Toyota hat ja bereits eine eigene Rallyetradition. Man denke nur an Celica, Lancer Evo und co. Die haben definitiv das Potential zum Konkurrentenschreck zu werden.

 

Denke das spielt neben dem Abgasskandal auch noch eine große Rolle. Ansonsten hätten Sie ja auch schon 2016 aussteigen können, der Skandal ist ja nicht erst seit gestern bekannt. Außerdem sind die Kosten für den Rallyesport im Vergleich zu den Kosten die der Konzern sonst noch so hat wirklich Peanuts. Die paar Millionen pro Jahr machen bei einem Vergleich von 15 Milliarden Dollar wohl den Braten nicht mehr fett.

Lancer Evo ist Mitsubishi, nicht Toyota...

Zitat:

@Dynamix schrieb am 2. November 2016 um 11:04:39 Uhr:

Würde mich nicht wundern wenn das Engagement von Toyota was damit zu tun haben könnte. Audi ist ja damals auch aus der Rallye WM ausgestiegen als man merkte das man in der kommenden Saison mit dem Quattro wohl nicht mehr so leicht alles dominieren wird wie zuvor.

Das ist nicht richtig. Du solltest dich über die Vorgänge damals nochmal genauer erkundigen.

Audi hatte sich während der Portugal Rallye 1986 aus der Gruppe B zurückgezogen. Lies mal nach, was bei dieser Rallye passiert ist. 1987 war Audi wieder am Start.

Avatar von Dynamix "Ivar, Ivar!Shelving unit!"
Wed Nov 02 11:46:23 CET 2016

Zitat:

@Sledgehammer72 schrieb am 2. November 2016 um 11:21:48 Uhr:

Lancer Evo ist Mitsubishi, nicht Toyota...

Hast Recht, hatte irgendwie nur Japaner im Kopf :D

Avatar von Dynamix "Ivar, Ivar!Shelving unit!"
Wed Nov 02 11:49:32 CET 2016

Zitat:

@Bollwerk schrieb am 2. November 2016 um 11:35:19 Uhr:

Das ist nicht richtig. Du solltest dich über die Vorgänge damals nochmal genauer erkundigen.

Audi hatte sich während der Portugal Rallye 1986 aus der Gruppe B zurückgezogen. Lies mal nach, was bei dieser Rallye passiert ist. 1987 war Audi wieder am Start.

Solltest du vielleicht auch mal tun ;)

 

Zitat:

 

Christian Geistdörfer schildert die Allianz Röhrl -Audi folgendermaßen: „Dies (der Umstieg auf Audi) war, so meine ich, für Walter die größte Herausforderung seiner Karriere. Er meisterte sie mit größter Bravour.“ „Audi als Erfinder und Wegbereiter des Vierradantriebs war technisch ins Hintertreffen geraten.“ „Walter und ich waren uns einig: Audi hatte technisch den Anschluss verpasst. Aber Dr. Piech, damals technischer Vorstand bei Audi, kam nach Griechenland und überredete Walter bei einem Abendessen zu einem langfristigen Engagement.“ 1987 bedauerte er: „Sang und klanglos hatte sich der Wegbereiter des Vierradantriebs aus dem Rallyesport verabschiedet.“

 

Soviel zum Thema Audi und Allrad. Aus der Not eine Tugend gemacht, die Gunst der Stunde genutzt, zwei Weltmeisterschaften gewonnen mit dem Allrad-Überraschungseffekt, und sofort zurückgezogen, als selbst Piech einsehen musste, dass mit dem unterlegenen Konzept kein Staat mehr zu machen war. Traktion allein ist eben nicht alles. Erst ein stimmiges Gesamtkonzept macht aus einem Allradfahrzeug im Rallyesport ein Siegerauto.

Und außerdem wäre es mir neu das Pikes Peak je zum Kalender der Rallye WM gehört hat :D

 

Nach der Saison 86 war einfach die Luft raus. Da dürfte der Unfall eine willkommene Ausrede gewesen sein.

 

Zitat:

Im Jahr 1987 holte Audi den „Kurzen“ aber noch einmal auf die Rennstrecke zurück. Und zwar in der stärksten jemals von Audi selbst gebauten Version. Der Audi Sport quattro E2 Pikes Peak sollte zusammen mit Walter Röhrl Motorsportgeschichte schreiben. Das Fahrzeug wurde aerodynamisch im Vergleich zum „normalen“ E2 noch weiter verbessert. Auch der Motor bekam zusätzliche Leistung. Walter Röhrl hatte nun Audi zufolge 598 PS zur Verfügung. Röhrl bestritt mit diesem Fahrzeug das Pikes Peak International Hill Climb in Colorado (USA). Audi gewann dieses als Race To The Clouds bekannte Bergrennen bereits in den Jahren 1984 (Mouton/Pons, Klassensieg), 1985 (Michèle Mouton, Gesamtsieg) und 1986 (Bobby Unser sen., Gesamtsieg). Doch 1987 sollte die Konkurrenz besonders stark sein. Am Ende gewann Walter Röhrl mit 7 Sekunden Vorsprung vor seinem stärksten Konkurrenten Ari Vatanen in einem Peugeot 205 T16 E2, der kurz vor dem Ziel mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. Röhrl war auch der erste Fahrer, der am Pikes Peak in weniger als 11 Minuten siegte. 10 Minuten und 47,85 Sekunden stellten einen neuen Streckenrekord dar. Bis heute wurde dieser Rekord von keinem weiteren Fahrzeug mit Frontmotor unterboten.

 

Audi zog sich nach diesem Bergrennen auf Schotter und einigen halbherzigen Versuchen mit dem Audi 200 quattro aus dem Rallyesport zurück und konzentrierte sich bald darauf auf Rundstreckenrennen. Nachdem die FIA Ende 1986 die Gruppe-B-„Monster“ aus der Rallye-WM verbannt hatte, nahmen einige Sport quattro S1 und E2 noch über mehrere Jahre lang im Autosport Rallycross erfolgreich an vielen Rennen teil, beispielsweise unter dem Österreicher Herbert Breiteneder. Die potentesten von ihnen hatten für die hier üblichen kurzen Sprintdistanzen hochgezüchtete Triebwerke, deren Leistung irgendwo zwischen 650 und 700 PS angesiedelt war.

@Dynamix Audi hat kaum die Rally dominiert - zu anfangs sind sie nur hinterhergefahren und haben anschliessend zwei Titel gewonnen ;). Sogar der 037 mit Mittelmotor konnte noch einen Titel einfahren :D.

Avatar von Dynamix "Ivar, Ivar!Shelving unit!"
Wed Nov 02 11:54:54 CET 2016

Zitat:

@Abarth1368 schrieb am 2. November 2016 um 11:53:05 Uhr:

@Dynamix Audi hat kaum die Rally dominiert - zu anfangs sind sie nur hinterhergefahren und haben anschliessend zwei Titel gewonnen ;). Sogar der 037 mit Mittelmotor konnte noch einen Titel einfahren :D.

Die hatten durch den Allrad halt erstmal einen großen Vorteil. Aber Röhrl konnte ja damals noch auf Opel gut mithalten ;)

Zitat:

@Dynamix schrieb am 2. November 2016 um 11:49:32 Uhr:

Zitat:

@Bollwerk schrieb am 2. November 2016 um 11:35:19 Uhr:

Das ist nicht richtig. Du solltest dich über die Vorgänge damals nochmal genauer erkundigen.

Audi hatte sich während der Portugal Rallye 1986 aus der Gruppe B zurückgezogen. Lies mal nach, was bei dieser Rallye passiert ist. 1987 war Audi wieder am Start.

Solltest du vielleicht auch mal tun ;)

Nein, nicht notwendig. Dir ist offenbar nicht bekannt, das es die Rallye WM 1987 gab, bei der auch Audi mitgefahren ist.

Avatar von Dynamix "Ivar, Ivar!Shelving unit!"
Wed Nov 02 12:05:19 CET 2016

Zitat:

@Bollwerk schrieb am 2. November 2016 um 12:03:07 Uhr:

Zitat:

@Dynamix schrieb am 2. November 2016 um 11:49:32 Uhr:

 

 

Solltest du vielleicht auch mal tun ;)

Nein, nicht notwendig. Dir ist offenbar nicht bekannt, das es die Rallye WM 1987 gab, bei der auch Audi mitgefahren ist.

Mehr halbherzig. Steht aber auch in meinem Zitat ;)

Rennsport macht man doch aus Image- und Marketinggründen - und nicht als Hobby, um teuer im Dreck rumzufahren.

Also entweder man verspricht sich keine weiteren positiven Effekte auf die Marke - man hat ja stets alle Titel gewonnen und kann eigentlich nur verlieren. Oder man spart einfach, weil man sparen will.

 

Ich finde es schade, aber auch verständlich. Schade vor allem, weil sie nächstes Jahr echte Konkurrenz gehabt hätten. Gegen einen alten Ford, nen alten Citroen ohne Loeb und Hyundai ohne Top-Mann war ja die Konkurrenz nicht gerade auf dem selben Level.

Avatar von Batterietester132990
Wed Nov 02 12:08:40 CET 2016

Eine notwendige, richtige Entscheidung.

Wer braucht diesen Wahsinn Rallye noch?

Wer braucht eine DTM und wer eine langweilige, formelbelastete Formel 1?

In Zeiten von Umweltschutz, Naturzerstörung, Energieeinsparung, Abgasproblemen sind das

völlig überflüssige Kosten, die lediglich dem Marken-Prestige dienten.

Mit Abscheu und Entsetzen habe ich noch die Bilder von einer Rallye Dakar vor Augen!

Zitat:

@Dynamix schrieb am 2. November 2016 um 12:05:19 Uhr:

 

Mehr halbherzig. Steht aber auch in meinem Zitat ;)

Ja. Aber sie sind dort mitgefahren.

Natürlich ist Audi gegen die Mittelmotorkonkurrenz mehr oder weniger hinterher gefahren. Mit Serienautos hatten die Dinger ja auch gar nichts mehr zu tun. Aber das Reglement war ja so frei. Aber auch Audi war in der Erprobung von Mittelmotor-Fahrzeugen. Sie haben also nicht einfach die Flinte ins Korn geworfen, wie manche das hier gern darstellen wollen.