“Make Love not War” – kein anderes Fahrzeug verkörpert die Geschichte und Ideologie einer ganzen Generation so sehr wie der VW T1-Bus. Dabei liegen seine Ursprünge lange vor der Hippie Zeit, denn eigentlich ist der VW T1 ein Kind des deutschen Wirtschaftswunders. Der holländische Importeur Ben Pon erblickte 1947 im VW-Werk in Wolfsburg einen Plattenwagen, den erfinderische Mitarbeiter konstruiert hatten, um die schweren Autoteile durch die Hallen transportieren zu können. Daraufhin zeichnete Herr Pon die Skizze eines einzigartigen Transporters in sein Notizbuch: Die Idee zum VW T1-Bus war geboren! Der Prototyp des T1-Transporters, der wegen seiner „bulligen“ Form“ bereits in der Entwicklung seinen Spitznamen „Bulli“ bekommen hatte, wurde bereits 1949 fertiggestellt. Im März 1950 lief dann die Serienproduktion des Volkswagens Typ 2 an (Typ 1 war der VW Käfer) und der T1 wurde über Nacht zum Verkaufsschlager. Unterstützt durch das deutsche Wirtschaftswunder um 1955 erhöhte sich der Bedarf an nützlichen Kleintransportern sowohl im Einzelhandel als auch im privaten Bereich und so musste die ursprüngliche Produktion von zehn Transportern am Tag schnell erhöht werden. Es sind Charakteristika wie das riesige VW-Logo auf dem Bug, die zweigeteilte Frontscheibe, die dralle Figur, die VW T1-Fans ins Schwärmen geraten lassen. In seiner ursprünglichen Version wurden der Motor sowie ein Großteil der Technik insgesamt vom VW-Käfer übernommen, wobei zu Beginn noch sehr wenig Kunststoff verwendet wurde. So ist auch das gesamte Armaturenbrett aus Metall und direkt mit der Karosserie verbunden. Im VW-Bus hatten acht Personen Platz, wobei die hinteren Sitze entfernt werden konnten, wodurch ein größerer Stauraum entstand. Die Nutzlast des kleinen Bullis betrug dabei um die 750 kg. Eine Lächeln zaubern auch heute noch die ebenflächigen Scheiben des VW T1 Busses auf das Gesicht jener, die schon damals bei Wind und Wetter durch die kleinen halbmondförmigen Lücken auf die Straße blickten, die die Scheibenwischer bei Regen und Schnee auf der Frontscheibe hinterließen. 1951 bekam der knubbelige Bus neben einem Dachfenster noch weitere Fenster eingebaut. Bei diesem Modell, das später unter dem Namen „Samba-Bus“ nicht nur die Hippies verzückte, waren die Scheiben bereits gewölbt und ein Radio und Innenbezüge gehörten nun zur Standartausstattung. 1954 lief bereits der 100 000. T1 vom Band, wobei sich die Produktion mittlerweile über Lieferwagen und Personenbusse bis hin zu Pick-ups erstreckte. Im Laufe der Jahre wurde der Kleine außerdem mit diversen Extras, einer größeren Motorleistung und anderen Verbesserungen ausgestattet. So konnte man ab 1963 zum Beispiel zwischen Klapp- oder Schiebetüren wählen. Die Nachfrage stieg scheinbar ins Unermessliche, so dass die Produktionskapazitäten in Wolfsburg bald ausgeschöpft waren und nicht nur innerhalb von Deutschland neue Produktionsstätten erschlossen wurden, sondern zum Beispiel auch in Südamerika. In den 1960er Jahren entwickelte sich das „VW-Sondermodell“, der „Samba-Bus“, mit seinem Faltdach zu einem Aushängeschild der Hippiezeit. Doch trotz dieser einzigartigen Erfolgsgeschichte wurde die Produktion des VW T1-Busses 1967 zugunsten seines Nachfolgers, des T2s, eingestellt. Heute ist der klassische „Samba-Bus“ nicht nur unter Sammlern ein begehrtes Objekt, das die Erinnerungen an alte Zeiten wieder lebendig werden lässt. Daten zum VW T1-Bus: Bauzeit: 1950-1967 Leistung: ursprünglich 24,5 PS Motor: 4-Zylinder Boxenmotor Höchstgeschwindigkeit: bis 110 km/h Links: www.bullikartei.de/ (Freunde des VW-Transporters) www.bully-fan.de (Bully Fanclub) www.vw-bulli.de (Geschichte und Geschichten rund um den VW-Bus)
Quelle: AutomaTick |
verfasst am 28.03.2009
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