2017 lief es für VW in China hervorragend. Nun soll vom Reich der Mitte aus auch der Rest Südostasiens beliefert werden. Als erstes stehen die Philippinen auf dem Plan.
Peking - China hat seine Stellung als wichtigster Markt für Volkswagen gefestigt. Im vergangenen Jahr verkauften die Wolfsburger und ihre chinesischen Partner so viele Autos der Marke VW in dem Land wie nie zuvor. Insgesamt wurden 3,177 Millionen Fahrzeuge abgesetzt, wie der Konzern am Freitag in Peking mitteilte. Das waren 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Erstmals will Volkswagen zudem in China gebaute Fahrzeuge auch in andere Länder Südostasiens exportieren. Das dürfte die Abhängigkeit vom Schlüsselmarkt etwas verringern. Hierfür unterzeichnete VW mit den Partnern FAW und SAIC Absichtserklärungen. Ein VW-Sprecher wies Befürchtungen zurück, dass durch die Entscheidung Standorte in Europa oder in anderen Teilen der Welt, die bisher allein nach Südostasien lieferten, geschwächt würden. Es gehe vielmehr darum, "zusätzlichen Bedarf" auf dem schnell wachsenden Märkten in Asien zu decken. Erste Autos aus chinesischen Fabriken sollen noch im Januar in die Philippinen gehen. Später sollen dann weitere Länder beliefert werden. Jeder dritte Deutsche geht nach ChinaDer Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet laut früheren Angaben für 2017 ein Plus von 2 Prozent auf 24,1 Millionen Neuwagen auf dem chinesischen Markt. Damit kühlte sich das branchenweite Wachstumstempo allerdings ab: Nach Angaben der Unternehmensberatung PwC hatte der Markt 2016 noch um 13,3 Prozent zugelegt. Hintergrund sei beispielsweise die Verringerung der Steuersubvention. Quelle: Picture Alliance Nach Angaben von VW-China-Landeschef Stephan Wöllenstein hält die Dynamik insgesamt jedoch an. Im laufenden Jahr rechnet der chinesische Pkw-Verband PCA wieder mit einem etwas anziehenden Wachstum. Aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfer von Ernst&Young (EY) zu den 16 weltweit größten Autokonzernen ging unlängst hervor, dass Volkswagen, BMW und Daimler weiter Marktanteile im Reich der Mitte gewinnen - und zugleich abhängiger von China werden. Jedes dritte deutsche Auto wurde im dritten Quartal demnach dorthin verkauft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden die deutschen Autohersteller in China mit 1,37 Millionen Fahrzeugen neun Prozent mehr los. Weltweit stieg der Absatz um sechs Prozent.
Quelle: dpa |