In Kanada hat sich Volkswagen mit der Wettbewerbsbehörde auf einen Vergleich im Abgas-Skandal geeinigt. Er betrifft etwa 105.000 Autos mit 2,0-Liter-Dieselmotor.
Ottawa/Kanada – Im Abgas-Skandal hat Volkswagen in Nordamerika einen Teilerfolg erzielt. Der deutsche Konzern konnte in Kanada einen Milliarden-Vergleich mit Sammelklägern aushandeln. VW und die Konzerntochter Audi sollen demnach bis zu 2,1 Milliarden kanadische Dollar (1,5 Mrd. Euro) an kanadische Autokäufer zahlen. Dies teilte die Wettbewerbsbehörde des Landes am Montag in Ottawa mit. Der Vergleich in Kanada betrifft laut VW Rückkäufe und Entschädigungen für rund 105.000 Autos mit 2,0-Liter-Dieselmotoren. Zusätzlich sollen VW und Audi 15 Millionen kanadische Dollar Buße zahlen. Rein rechnerisch kostet der Vergleich VW damit pro verkauftem Auto bis zu 14.300 Euro. Der Kompromiss sei im Einvernehmen mit dem Wettbewerbskommissar erzielt, müsse jedoch noch von zwei Gerichten bestätigt werden. Die entsprechenden Anhörungen sollen Ende März 2017 stattfinden. USA: V6-Diesel weiter offenDie Vergleichssumme ist in den bereits zur Bewältigung der Dieselaffäre gebildeten Rückstellungen von zuletzt 18,2 Milliarden Euro enthalten. Für die größeren Diesel muss der Konzern allerdings auch in Kanada noch eine separate Lösung suchen. Denn in den USA muss VW weiterhin bangen: Seit Monaten wird wegen der 3,0-l-Dieselmotoren um einen Kompromiss gerungen. US-Richter Breyer bekräftigte am Montag seinen Optimismus hinsichtlich einer raschen Lösung. Nun soll am heutigen Abend mitteleuropäischer Zeit verhandelt werden. Die Angelegenheit entwickelte sich zuletzt zur Hängepartie. Der Termin war bereits von Freitag auf Montag verschoben worden und wurde dann erneut vertagt. Eigentlich hatte die Anhörung bereits am 30. November stattfinden sollen. Zu rund 475.000 Motoren mit 2,0 Litern Hubraum hat VW bereits einen Vergleich über 14,7 Milliarden Dollar (14,2 Mrd Euro) in den USA erzielt. Die Abwicklung ist angelaufen. Nun geht es um rund 80.000 Autos mit den Sechszylinder-Dieselmotoren der Konzerntochter Audi. VW muss die Autos entweder durch Umrüstung in einen gesetzeskonformen Zustand versetzen oder durch Rückkauf aus dem Verkehr ziehen. Ein Sprecher des US-Justizministeriums äußerte sich auf Nachfrage trotz der langwierigen Verhandlungen zuversichtlich für eine schnelle Einigung. VW will sich mit Verweis auf die laufende Verhandlung nicht äußern. Quelle: dpa |