Walter Röhrl wird 70. MOTOR-TALK erinnert sich gemeinsam mit ihm an seine wichtigsten Motorsport-Stationen. Teil 1 – Wie er seinen ersten Profivertrag bei Ford bekam.
Quelle: MOTOR-TALK & Helmut Deimel PrologAm Anfang seiner Karriere wollte er einfach nur einmal die Rallye Monte Carlo gewinnen. Er rockte sie viermal. Dazu gewann er einen Europameister- und zwei Weltmeister-Titel. Walter Röhrl ist einer der wenigen Fahrer, die auf Rallyepisten und Rundstrecken erfolgreich waren. Rennfahrer-Kollege Hans-Joachim Stuck war sogar der Meinung, dass Röhrl Formel-1-Weltmeister geworden wäre – wenn er denn Formel 1 gefahren wäre. Niki Lauda nannte Röhrl schlicht „ein Genie auf Rädern“. Rallyefahrer des Millenniums, bester Rallyefahrer aller Zeiten und fahrerische Ausnahmepersönlichkeit. Walter Röhrl besitzt viele Auszeichnungen und Spitznamen. Seit fast 50 Jahren fährt er Auto. Meist schnell, oft quer. Am 7. März wurde der gebürtige Regensburger 70 Jahre alt. Der Rallye-Weltmeister liebt es noch heute flott. Rund 70.000 Kilometer fährt er pro Jahr mit dem Auto, meist mit einem Porsche. Seit Jahren testet er für den Stuttgarter Hersteller unter anderem die Fahrwerke und gibt den Autos den letzten Schliff. Doch nicht nur sein fahrerisches Talent machte ihn berühmt, sondern auch seine lockere Zunge. Berühmt sind Zitate wie: „Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe.“ Oder: „Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen.“ Damit kennt er sich aus, Autos dieser Art ist er einige gefahren, vor allem die Gruppe-B-Monster. Doch noch andere Autos prägten seine Karriere. MOTOR-TALK erinnert sich mit ihm an seine größten Erfolge und seine besten Autos. Ford Capri, 1971Mit dem Ford Capri fing bei Röhrl das professionelle Rallyefahren an. 1971 erhält er einen Vertrag von Ford, das Rennauto kommt allerdings von dem kleinen Rennteam Kleint aus Norddeutschland. Der Capri gefällt ihm auf Anhieb. „Bei dem Auto musstest du immer bis zum Anschlag quer fahren, auch bei 180 km/h, denn mit der Starrachse konnte man keine saubere Linie fahren“, sagt er. Erst dann stabilisiert sich das Auto. Dafür besaß der 3,0-Liter-Motor mit 220 PS ausreichend Leistung. In Röhrls Händen fährt der Capri schnell, er gewinnt gleich seine erste Rallye in der Gruppe 2 in Wiesbaden. Insgesamt fährt er elf Läufe mit dem Auto und belegt den dritten Platz in der Meisterschaft. In dieser Saison erhält Röhrl erstmals eine Gage als Rennfahrer: 250 Deutsche Mark pro Jahr. Nach einem Jahr hört Röhrl aber wieder mit dem Rallye fahren auf, da seine Mutter sich immer mehr Sorgen macht. Erst als er ihr nach ein paar Monaten sagt, dass er ohne das Rallye fahren nicht mehr leben will, gibt sie nach. Nachdem er ihr verspricht, dass er immer vorsichtig fährt. Weiter mit Teil 2 unsere Dokumentation "Walters Autos, Röhrls Karriere": Opel |