Wegen des Elfers wurde Röhrl Rallye-Fahrer, weil er so unter durchdrehenden Hinterrädern litt. Seit 1993 ist er der Marke als Cheftestfahrer treu. Video-Doku, Teil 6.
Hier geht es zu Teil 5 unserer Video-Dokumentation: Audi Porsche 911, 1977 und 1981„Der Porsche 911 ist überhaupt der Grund, warum ich Rallyefahrer geworden bin“, sagt Röhrl. Bei der fünften Rallye, die er fährt, sitzt er hinter dem Lenkrad eines gebrauchten 911er. Der hat mehr als 120.000 Kilometer auf dem Tacho und gefällt dem Regensburger auf Anhieb: 290 PS und viel Traktion dank Heckmotor auf der Hinterachse. „Das war ein Schlüsselerlebnis in meinem Leben, vorher litt ich immer, dass die Räder hinten durchdrehten“, sagt er. Dass der Porsche im Grenzbereich schwierig zu fahren ist, stört ihn nicht. „Wenn der hinten weg ging, musstest du viel Gefühl haben, weil die Masse immer der Fliehkraft nachgeht“, sagt er.
1981 fährt er für Porsche einige Rallyes auf einem 924er GTS und einem 911 SC, dazu kommen Rundstreckenrennen wie die 24 Stunden von Le Mans. Allerdings waren die Antriebswellen durch die extreme Belastung anfällig, rissen bei seinen Autos in all den Jahren vier Mal. Unter anderem bei der San Remo 1981, auf der letzten Schotterprüfung. „Leider bin ich mit dem Elfer niemals die Rallye Monte Carlo gefahren. Das wäre vor der Allrad-Zeit das richtige Auto für die Monte gewesen“, sagt er. Porsche Carrera GT, 2003Quelle: Porsche Röhrl bleibt Porsche treu. Nach der Audi-Zeit 1992 bekommt er einen Anruf vom damaligen Porsche-Pressesprecher. Der sagt ihm: „Geld haben wir keins, aber schöne Autos haben wir.“ Röhrl fängt bei Porsche als Repräsentant an, entwickelt aber immer mehr Autos, speziell die Fahrwerke, mit. „Mein absolutes Lieblingsauto ist seitdem der Carrera GT. Der Supersportwagen hat mit 610 PS etwa die Leistung wie mein schnellstes Rallyeauto, das ich gefahren bin, also das Pikes Peak. Dazu kommt: Es gibt keine Elektronik, die mir beim Fahren dazwischen pfuscht“, sagt er. Der Carrera GT ist ein Auto, das im Grenzbereich nur mit einer ganz kundigen Hand perfekt fährt. „Du brauchst sittliche Reife, sonst wirft er dich ab“, sagt Röhrl. EpilogRallye oder Rundstrecke? Wo werden die besseren Fahrer geformt, wo liegt der Unterschied? Der Rallyefahrer lebt von der Improvisation und der Rundstreckenfahrer von der Perfektion. Diejenigen, die beides zusammenbringen konnten, waren Vic Elford und Walter Röhrl. Der Rennfahrer wird nie aus dem Kopf bekommen, dass er 30 Zentimeter neben einem Baum fährt. Das macht ihn zu vorsichtig sein - und damit zu langsam. Ein Rallyefahrer sieht den Baum nicht. „Für mich gab es eigentlich nur zwei Veranstaltungen, wo mich hätte keiner schlagen können: Mille Miglia und Targa Floria. Das ist genau die Kombination zwischen Rallye und Rennen. Das wäre für mich perfekt gewesen, die wäre ich unheimlich gerne gefahren. Leider bin ich dafür zu jung“, sagt Walter Röhrl. Ist er. Herzlichen Glückwunsch, Walter Röhrl. |