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Fiat sammelt 10 Milliarden für Chrysler - Wandert Fiat nach Amerika aus?

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Die komplette Chrysler-Übernahme durch Fiat wird konkret. Die Italiener verhandeln derzeit mit mehreren großen Banken - und könnten im Anschluss in die USA auswandern.

Fiat- und Chrysler-CEO Sergio Marchionne beim Shakehands mit US-Präsident Obama (Foto von 2011). Schon bald könnte Marchionnes Konzern Europa den Rücken kehren. Fiat- und Chrysler-CEO Sergio Marchionne beim Shakehands mit US-Präsident Obama (Foto von 2011). Schon bald könnte Marchionnes Konzern Europa den Rücken kehren. Quelle: dpa

Detroit - Die Verschmelzung von Fiat und Chrysler wird konkret. Der Turiner Konzern hält bereits 58,5 Prozent an Chrysler, der US-Hersteller war nach der US-Bankenkrise 2009 allein nicht mehr überlebensfähig.

Was noch im April auf der Fiat-Hauptversammlung zurückhaltend klang, könnte jetzt schnell gehen: Nach Informationen der US-Nachrichtenagentur Bloomberg verhandelt Fiat derzeit mit mehreren Großbanken über ein Darlehen in Höhe von etwa 10 Milliarden Dollar (7,71 Mrd. Euro).

Damit will Fiat noch in diesem Jahr die fehlenden 41,5 Prozent an Chrysler kaufen sowie beide Konzerne entschulden – umschulden, müsste man wohl eher sagen. Nach Angaben der Agentur spricht Fiat derzeit u. a. mit der Bank of America, der Deutschen Bank, Goldman Sachs und BNP Paribas.

Chrysler könnte 3,5 Milliarden Dollar kosten

Der Plan: Fiat-Chef Sergio Marchionne will zunächst die verbleibenden Chrysler-Anteile aufkaufen und danach die Schulden bedienen. Die fehlenden Chrysler-Anteile gehören dem Gesundheitsfonds der US-Gewerkschaft UAW, über den Preis wird seit geraumer Zeit verhandelt, zum Teil vor Gericht. Nach Schätzungen der Großbank UBS könnten die Anteile bis zu 3,5 Milliarden Dollar kosten. Die Schulden von Fiat und Chrysler addieren sich zusammen auf 7,1 Milliarden Dollar.

Emigriert Fiat nach Amerika?

Sein Ziel behält Marchionne klar im Blick. Einen starken Konzern aufzubauen, der am Weltmarkt mit General Motors und Volkswagen konkurrieren kann. Und der sich deutlich von Fiat S.p.A. unterscheiden wird.

Denkverbote gibt es keine, das gilt auch für den traditionsreichen Turiner Hauptsitz. Ein Szenario sieht vor, ein neues Unternehmen in den USA zu gründen und Fiat und Chrysler unter dem neuen Dach zu vereinen. Die bei Fiat herrschende Agnelli-Familie würde damit zum Minderheitsaktionär, ihre Macht wäre gebrochen.

Die USA werden künftig ohne Zweifel der größte Markt des Konzerns sein.

Es sei noch keine Entscheidung gefallen, zitiert ‚automotive news‘ „Personen, die mit dem „Vorgang vertraut sind“. Marchionne sagte bereits, die Heimatbörse des künftigen Unternehmens solle New York sein.

 

 

Quelle: Automotive News

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