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Servicepakete für Neuwagen: Angebot, Kosten, Mehrwert - Wann sich Service-Flatrates beim Autokauf lohnen

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Sorgenfreiheit, Werterhalt und Kostenkontrolle versprechen die Hersteller mit ihren Servicepaketen. Aber wie viel Service braucht ein Neuwagen? Fünf Pakete im Vergleich.

Service-Flatrates decken alle wichtigen Werkstattkosten von Neuwagen. Aber was können die Pakete? Unser Überblick Service-Flatrates decken alle wichtigen Werkstattkosten von Neuwagen. Aber was können die Pakete? Unser Überblick

Berlin – Viele Hersteller bieten umfangreiche Werkstattpakete für ihre Neuwagenkunden an. Das Leistungsspektrum reicht von Wartungsarbeiten, Inspektionsarbeiten, Verlängerungen der Herstellergarantie, dem Ersetzen von Verschleißteilen bis hin zur Mobilitätsgarantie im Pannenfall. Versprochen werden dem Kunden Sorgenfreiheit, Werterhalt und Kostenkontrolle.

Der Preis der sogenannten „Service-Flatrates“ berechnet sich anhand des Umfangs und am Fahrzeugmodell. Vertragslaufzeit und Laufleistung spielen ebenfalls eine Rolle. Häufig sind die Pakete fahrzeuggebunden und können beim Wiederverkauf den Wert steigern. Sie sind interessant, weil sie mehr Sicherheit bieten als die Werksgarantie bzw. -gewährleistung.

Wir haben die Service-Pakete von fünf Herstellern verglichen. Für unser Beispiel wählten wir in jedem Fall ein Auto der Kompaktklasse, eine Laufzeit von drei Jahren und (soweit möglich) eine Jahreslaufleistung von rund 15.000 Kilometern. Hier lest Ihr, was dieser Service bei den Autobauern kostet und beinhaltet.

Unterschiede gibt es bei Laufleistung und Laufzeit der Service-Flatrates Unterschiede gibt es bei Laufleistung und Laufzeit der Service-Flatrates Quelle: Picture Alliance

BMW Service Inclusive Plus

Die Service-Flatrate von BMW heißt „BMW Service Inclusive Plus“. Das Paket kostet für einen BMW 1er einen Betrag von rund 25 Euro im Monat bei einer Gesamtlaufleistung von bis zu 40.000 Kilometern in drei Jahren. Im gesamten Zeitraum bezahlt der Kunde 904,40 Euro. Enthalten sind alle Wartungsarbeiten wie der Tausch der Bremsbeläge und -scheiben (ausgenommen Keramikbremse), der Scheibenwischerblätter, Motorölwechsel bis hin zur Durchführung von Abgas- und Hauptuntersuchung.

Interessant: BMW bietet seine Pakete nicht nur für Neuwagen an. Die Münchener schließen das Paket auch bei Gebrauchten ab, wenn sie bei Laufzeitende maximal zehn Jahre alt sind. Die im Fahrzeug angezeigten Service-Intervalle müssen allerdings eingehalten worden sein. Und der Vorbesitzer muss das Auto "sachgemäß" gefahren haben. Die Laufzeit beträgt bis zu sechs Jahre.

Audi Service Komfort für Neuwagen

Audi bietet ein vergleichbares Paket an, allerdings nicht vergleichbare Laufleistungen. Der Preis am Rechenbeispiel eines Audi A3 bezieht sich deshalb auf eine Jahreslaufleistung von 20.000 Kilometern. Dann kostet der "Service Komfort für Neuwagen" 19,90 Euro pro Monat – insgesamt also 716 Euro, inklusive einer Garantieverlängerung für die Laufzeit des Pakets.

Das Paket umfasst ähnliche Arbeiten wie bei BMW. Unter anderem gehören Motorölwechsel, Bremsflüssigkeitswechsel, Filterwechsel, Wischerblätter, Zündkerzen, Kupplung, Bremsbeläge und Bremsscheiben zum Angebot. Wichtige Einschränkung, allerdings erst beim RS3 (oder größeren Autos): Keramikbremsen sind im Leistungsumfang nicht inbegriffen. Die Hauptuntersuchung zahlt der Kunde bei Audi extra.

Audi verspricht für den Pannenfall zudem Ersatzmobilität für maximal drei Tage pro Vertragsjahr. Das sollte für die regulären Inspektionen locker ausreichen. Steht das Auto länger in der Werkstatt, bezahlt der Kunde die Differenz. Audi bietet Laufzeiten von einem bis vier Jahren an.

Service-Pakete bei Mercedes

Mercedes bietet Service-Flatrates in drei Stufen an, aufgeteilt in Garantiepaket, Wartungspaket und Rundum-Service. Das Garantiepaket umfasst Reparaturen, die nicht erhöhtem Verschleiß unterliegen – etwa den Ausfall von Fensterhebern oder Automatikgetriebe. Im Wartungspaket sind Wartungen enthalten, der Rundum-Service deckt zudem Verschleißteile ab.

Der Vertrag läuft mindestens für zwei Jahre, maximal bietet Mercedes den Service für fünf Jahre an. Die möglichen Laufleistungen liegen zwischen 20.00 und 200.000 Kilometer. Eine Garantieverlängerung für den Vertragszeitraum ist dabei.

Die volle Wartungs- und Reparaturflatrate („KomfortService“) kostet für eine A-Klasse mit 20.000 Kilometern Jahreslaufleistung 24 Euro pro Monat, also insgesamt 864 Euro. Die Kosten für die Hauptuntersuchung kommen hinzu.

Je nach Hersteller variiert der Umfang der Pakete Je nach Hersteller variiert der Umfang der Pakete Quelle: Picture Alliance

Volkswagen Wartung Plus

VW bietet das Paket "WartungPlus" an. Neben den allgemeinen Wartungsarbeiten ist auch der Tausch wesentlicher Verschleißteile abgedeckt. Dazu zählen beispielsweise der Tausch von Bremsscheiben und -belägen, der Ersatz von Keilriemen, Flachriemen oder der Kupplungsscheibe. Leuchtmittel sind ebenfalls enthalten – nur nicht die teuren Varianten (Xenon oder LED). Wie Audi gewährt VW eine Ersatzmobilität für bis zu drei Tage pro Vertragsjahr.

Für einen Golf (oder Golf Sportsvan) mit einer Jahreslaufleistung von 15.000 Kilometern kostet so ein Paket monatlich 37,75 Euro – macht insgesamt 1.359 Euro nach drei Jahren. Abgas- und Hauptuntersuchung sind im Paket enthalten. Zudem sind Pannen-, Abschlepp- und Bergungskosten dabei. Eine Laufzeit von bis zu 60 Monaten und eine Gesamtlaufleistung von 150.000 Kilometern sind möglich.

Volvo: Servicepakete mit Baukastenprizip

Volvo bietet das vielfältigste Serviceprogramm im Vergleich an. Insgesamt gibt es drei Pakete und zwei Zusatzoptionen. Die Flatrate umfasst normale Wartungen (Modul 1), Wartungen und Verschleißreparatur (Modul 1 Plus) oder Wartung, Verschleiß und Garantie (Modul 2). Optional bietet Volvo Moblitäts- und Reifenservice an.

Bei einem Volvo V40 und einer Vertragslaufzeit von drei Jahren kostet das Modul 2 insgesamt 899 Euro, also rund 25 Euro im Monat. Alle üblichen Wartungsarbeiten sowie die Hauptuntersuchung sind inklusive. Volvo kalkuliert mit einer Laufleistung von 30.000 Kilometern im Jahr – geringere Strecken bietet der Hersteller nicht an.

Diese Vorteile hat der Kunde

Viele Autohersteller bieten beim Kauf eines Neuwagens Service-Pakete an. Sie beinhalten in der Regel den Tausch von Verschleißteilen Viele Autohersteller bieten beim Kauf eines Neuwagens Service-Pakete an. Sie beinhalten in der Regel den Tausch von Verschleißteilen Quelle: Picture Alliance Für den Kunden geht es um Bequemlichkeit und Kostenkontrolle. Durch das „Alles aus einer Hand“-Prinzip muss er keine Angebote von Werkstätten vergleichen. Zudem muss er keine Angst vor teuren Reparaturen haben. Das gilt besonders dann, wenn die Pakete eine Garantieverlängerung beinhalten.

Bei einigen Herstellern ist sogar die Vorbereitung und Durchführung der Abgas- und Hauptuntersuchung im Serviceumfang enthalten. Dieser Punkt ist aber erst ab einer Laufzeit von mindestens drei Jahren relevant. Beim Wiederverkauf kann ein Auto mit Service-Flatrate einen höheren Preis erzielen.

Diese Vorteile hat der Händler

Der Händler freut sich vor allem über die Kundenbindung. Eigentlich darf seit 2002 in den allgemeinen Garantiebedingungen dem Kunden keine Vertragswerkstatt mehr vorgeschrieben werden. Durch das Verlagern der Werkstatt-Bindung in den Servicevertrag hinein findet diese freiwillig statt. Damit stellen die Händler die Auslastung ihrer Vertragswerkstätten sicher.

Der Kunde bindet sich über die Dauer der Neuwagengarantie hinaus. Er fährt regelmäßig zum Vertragshändler. So senkt der Hersteller das Risiko, seinen Kunden an einen Konkurrenten zu verlieren.

Fazit

Im Preis unterscheiden sich die Pakete wenig. Lediglich VW sticht mit einer monatlichen Rate von 37,75 Euro pro Monat hervor. Die Umfänge variieren zwischen den Herstellern hingegen stärker. Einige Angebote beinhalten eine Fahrzeuggarantie, andere eine höhere Laufleistung.

Finanziell gibt es wohl in den seltensten Fällen Vorteile. Unser Rechenbeispiel mit drei Jahren Laufzeit kostet zwischen 700 und 1.360 Euro, die Inspektionen im gleichen Zeitraum sind üblicherweise günstiger. Teure Reparaturen fallen bei Neuwagen in der Regel erst später an.

Die Flatrates sind eine Art Fangnetz, falls doch etwas passiert. Der Kunde hat die Sicherheit, nicht mehr als eine fest definierte Summe bezahlen zu müssen. Über einen längeren Zeitraum kann sich der preisliche Nachteil übrigens reduzieren: Mit teuren Getriebeölwechseln und hohem Bremsenverschleiß sinkt unter Umständen die Differenz zwischen Kosten und tatsächlichen Arbeiten.

Wer außerhalb des Fahrersitzes mit seinem Auto nicht viel zu tun haben möchte, kann Werkstattaufenthalte mit der Flatrate bequem aussitzen. Wer sparen möchte, verzichtet lieber. Das Restrisiko teurer Reparaturen ist bei Neuwagen überschaubar.

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