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Mazda CX-4 SUV Coupé: Premiere in Peking - Warum dieser Mazda nicht nach Deutschland kommt

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Mazda hat auf der Auto China ein SUV-Coupé vorgestellt. Es trägt den irreführenden Namen CX-4 und kommt nicht nach Deutschland. Vielleicht aber ein CX-6. Irgendwann.

Der Mazda CX-4 ähnelt als Serienmodell der Studie Koeru, die im vergangenen Jahr in Frankfurt auf der IAA zu sehen war Der Mazda CX-4 ähnelt als Serienmodell der Studie Koeru, die im vergangenen Jahr in Frankfurt auf der IAA zu sehen war Quelle: MOTOR-TALK

Peking –Dieses Auto ergibt keinen Sinn. Mit gut 4,63 Metern misst es acht Zentimeter mehr als der CX-5, heißt aber CX-4. Außerdem ist es ein SUV-Coupé. Für gewöhnlich positioniert man so ein Auto höher als das Modell, auf dem es basiert. Sieht ja auch schicker aus. Trotzdem kommt es nur in China auf den Markt. Dabei könnte Mazda auch hier nach Mercedes und BMW einer der ersten Anbieter im Segment sein. Aber dazu später.

In typischem Mazda-Rot steht der CX-4 am Messestand auf der Auto China in Peking. Ausschließlich in China rollt er im Juni zu den Händlern. Er ähnelt dem im vergangenen Jahr auf der IAA gezeigten Koeru-Konzept stark. Die Motorhaube lang, die Kabine niedrig und weit zurückgesetzt, das Heck schräg abfallend. Eher elegant, nicht so brachial wie BMW X4 oder das kommende Mercedes GLC Coupé. Und natürlich mit Mazdas großem Kühlermaul.

Lange Haube, niedriger Aufbau - der Mazda CX-4 interpretiert das SUV-Coupé weniger stämmig als die süddeutschen Konkurrenten Lange Haube, niedriger Aufbau - der Mazda CX-4 interpretiert das SUV-Coupé weniger stämmig als die süddeutschen Konkurrenten Quelle: Mazda Im Vergleich zur IAA-Studie haben sich die Abmessungen kaum geändert. X4 und GLC Coupé sind nur wenig länger, mit seinen 1,84 Metern Breite macht sich der CX-4 aber um fünf bis sechs Zentimeter dünner. Und er ist mit nur 1,53 Metern rund 10 Zentimeter niedriger geraten als die Süddeutschen.

Der Mazda CX-4 kommt im Juni in China auf den Markt

Aber genug der Vergleiche - der CX-4 fährt nicht im Segment der teuren, deutschen Konkurrenz. Nur: Es bietet eben sonst kaum jemand SUV-Coupés in dieser Größe an. Preise für den chinesischen Markt sind noch nicht bekannt, man darf aber davon ausgehen, dass der CX-4 deutlich günstiger wird als BMW und Co.

Billig wirkt der Mazda bei der Sitzprobe keineswegs. Das Design im Innenraum ähnelt mehr dem Mazda6 als dem CX-5, wirkt aber aufgeräumter und flächiger. Das liegt auch am aufgesetzten Infotainment-Bildschirm, der inzwischen zum Standard bei Mazda gehört. Die Darstellung der bekannten Menüpunkte wirkte im Showcar brillanter als wir das gewohnt sind.

Wenig Überblick im Mazda CX-4

Die Berührungsprobe bestehen die meisten Oberflächen. Das Armaturenbrett fühlt sich gut an, die Türinnenverkleidung am Messewagen war mit Kunstleder ausstaffiert. Auch die Oberkanten des Mitteltunnels hat Mazda damit eingeschlagen. Die Mittelkonsole umrahmen Zierleisten in Aluoptik. Wie bei Mazda üblich, gibt es ein paar Materialsprünge und Fugen zu viel, aber insgesamt gefiel der Innenraum.

Das Innenraumdesign erinnert am ehesten an den Mazda6, der aufgesetzte Bildschirm des Infotainmentsystem macht den Hauptunterschied zum CX-5 aus Das Innenraumdesign erinnert am ehesten an den Mazda6, der aufgesetzte Bildschirm des Infotainmentsystem macht den Hauptunterschied zum CX-5 aus Quelle: Mazda Klar wird bei der Sitzprobe: Der Platz auf der Rückbank des CX-4 ist begrenzt, auch nach oben. Und: Das flotte Coupé-Heck verschuldet eine lausige Rundumsicht. Der Kofferraum wirkte trotzdem gar nicht mal so klein. Genaue Literzahlen gibt es noch nicht, aber zumindest in der Tiefe wirkt das Gepäckabteil ausreichend.

Zwei Motoren bietet Mazda in China für den CX-4 an. Einen 2,0-Liter-Benziner mit 158 PS, der die Vorderräder antreibt, und einen 2,5-Liter-Ottomotor mit 192 PS, der mit Allradantrieb gekoppelt wird. Beide Motoren sind Sauger mit einem Drehmoment von 202 beziehungsweise 252 Newtonmetern. Wahlweise gibt es eine Sechsgang-Handschaltung oder eine Sechsgang-Automatik mit beiden Motoren.

Zu uns kommt der CX-4 nicht - vielleicht ja ein CX-6

In Europa würde der CX-4 mit diesen Motoren nicht viel Begeisterung wecken. Ein Diesel sollte es in dieser Fahrzeugklasse schon sein. Wegen der technischen Nähe zu CX-5 oder Mazda6 wäre das auch kein großes Problem.

Trotzdem kommt der CX-6 nicht zu uns, wie ein Mazda-Sprecher auf Nachfrage bestätigt. Nicht nur jetzt noch nicht, sondern nie. Der CX-4 ist ein Auto für China, das in China produziert wird. Ganz abschreiben muss man ein größeres SUV-Coupé von Mazda trotzdem nicht. Ein CX-4-Derivat ist für die Zukunft nicht auszuschließen. Allerdings: das würde wohl hochwertiger. Entsprechend hieße es eher CX-6 als CX-4. Wie gesagt: Ergibt ja auch Sinn.

Avatar von HeikoMT
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