Wie viel verdienen die Edel-Hersteller eigentlich pro verkauftem Auto? Eine Studie des Duisburger Wirtschaftsprofessors Dudenhöffer zeigt: Die Unterschiede sind massiv.
München - Große Autos, große Profite - diese Faustregel der Autoindustrie gilt nicht überall, wie eine Studie des Duisburger Wirtschaftsprofessors Ferdinand Dudenhöffer zeigt. Ferrari machte im ersten Halbjahr mit jedem verkauften Auto stolze 69.000 Euro Betriebsgewinn - Jaguar Land Rover dagegen kommt nur auf 800 Euro. Bei dem britischen Autobauer zehren Investitionen in ein neues Motorenwerk und in neue Architekturen für Verbrennungsmotoren die Gewinne auf. Quelle: Universität Duisburg-Essen CAR-Center Automotive Research Noch schlimmer sieht es bei Tesla und Bentley aus. Die beiden Hersteller legen sogar bei jedem Auto drauf, wie Dudenhöffers am Dienstag veröffentlichte Studie zeigt. Errechnet wurde in der Studie die Ebit-Marge. Also die Differenz aus Selbstkosten und Verkaufspreis vor Steuern und Zinsen. Diese wurde dann angelegt an den Fahrzeug-Durchschnittspreis des jeweiligen Herstellers. Berücksichtigt wurde in der Studie nur das reine Fahrzeuggeschäft. Mercedes, BMW und Audi liegen mit Durchschnittspreisen zwischen 33.000 und 38.000 Euro pro Auto und gut 3.057 Euro Gewinn bei BMW (mit einer Ebit-Marge von 9,2 Prozent) und 3.343 Euro Gewinn bei Mercedes (Ebit-Marge 8,7 Prozent) vor Zinsen und Steuern gut im Rennen. Volvo liegt laut Studie etwas dahinter. Tesla hingegen erzielt mit jedem verkauften E-Auto 11.000 Euro Verlust. Bei Porsche ist die Gewinnspanne besonders groß. Dem Papier zufolge ist der Sportwagenhersteller sogar doppelt so profitabel wie Mercedes, Audi und BMW. Pro Fahrzeug erwirtschafte der Zuffenhausener SUV- und Sportwagenbauer 91.000 Euro Umsatz und fast 17.000 Euro Gewinn. Quelle: Picture-Alliance Der durchschnittliche Maserati ist etwas günstiger, bringt aber nicht einmal 5.000 Euro Betriebsgewinn. Mit Abstand am besten verdient allerdings Ferrari. Auch dank des Sponsoringgeschäfts rund um die Formel 1 nehmen die Italiener mit jedem verkauften Ferrari 280.000 Euro ein und machen 69.000 Euro Betriebsgewinn. Tiefrote Zahlen erwirtschaftet Bentley mit seinen Luxusautos: 165.000 Euro Umsatz und 17.000 Euro Verlust je Fahrzeug errechnete Dudenhöffer. Ein Firmensprecher sagte, Bentley investiere kräftig in die Elektrifizierung. Rolls-Royce und Lamborghini legten keine Gewinnzahlen offen.
Quelle: dpa; CAR-Institut
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