In Kalifornien besitzen viele Unternehmen Lizenzen zum Test autonomer Autos. Was dabei herauskommt, hat die kalifornische Verkehrsbehörde nun veröffentlicht. Waymo führt.
San Francisco - Roboterwagen von Waymo fahren besonders weit, ohne dass ein Mensch korrigierend eingreifen muss. Das zeigen Daten, die die kalifornische Verkehrsbehörde "Department of Motor Vehicles" nun veröffentlicht hat. Demnach mussten die Waymo-Fahrer in den zwölf Monaten bis Ende November 2017 nur in 63 Fällen die Kontrolle übernehmen, weil die Software nicht mit der Situation fertig wurde. Das bedeutete eine Notabschaltung auf rund 9.000 gefahrene Kilometer. Waymo gehört zum Google-Konzern Alphabet und kooperiert mit Fiat-Chrysler. Die General-Motors-Tochter Cruise kam auf fast 2.000 Kilometer ohne erzwungene Übernahme der Steuerung durch den Sicherheitsfahrer, fuhr aber insgesamt nur rund ein Drittel der Entfernung von Waymo. Cruise will 2019 einen Robotertaxi-Service starten und ist deswegen vor allem im komplexen Stadtverkehr von San Francisco unterwegs. Der Verkehr in Großstädten stellt für die Roboterwagen-Technik eine viel größere Herausforderung dar als auf Autobahnen oder in kleinen Ortschaften. Bei anderen Anbietern mussten die Fahrer deutlich häufiger eingreifen, wie aus ihren Berichten an die kalifornische Verkehrsbehörde hervorgeht. Nissan fuhr insgesamt nur 8.000 Kilometer bei 24 Notabschaltungen, bei Mercedes übernahm der Fahrer alle paar Kilometer die Kontrolle. Der deutsche Autokonzern betont: bei den Tests mit drei Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen in Kalifornien gehe es gerade darum, die Technik an ihre Grenzen zu bringen, so dass die Abschaltungen zum Programm gehörten. Der chinesische Internet-Konzern Baidu kam bei rund 3.200 gefahrenen Kilometern auf 48 Zwangsabschaltungen. BMW, Volkswagen, Ford und Tesla testeten in dem Zeitraum keine selbstfahrenden Autos in Kalifornien. Insgesamt haben inzwischen über 40 Unternehmen Lizenzen für Tests von Roboterwagen-Technik auf öffentlichen Straßen in Kalifornien.
Quelle: dpa |