Auf der Porsche-Hauptversammlung in Leipzig kritisierte Martin Weinmann Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche: Er beantragte seine Abwahl als Versammlungsleiter.
LEIPZIG - Die laufenden Ermittlungen gegen den Porsche-Aufsichtsrat haben bei der Hauptversammlung am Dienstag für Unruhe gesorgt. Martin Weinmann vom Verein "Verbraucherzentrale für Kapitalanleger" sagte auf der Versammlung, er habe wegen der Ermittlungen Zweifel an der persönlichen Eignung von Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche als Versammlungsleiter. Deshalb beantragte er dessen Abwahl. Anträge wie dieser dienen häufig dazu, später Rechtsverstöße nachzuweisen. Weinmann hat damit Erfahrung: Der Rechtsanwalt hatte bereits in anderen Verfahren Porsche das Leben schwer gemacht. Mit seiner Klage gegen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hatte er vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht Erfolg. Es attestierte Piëch, während der Übernahmequerelen seine Kontrollpflichten als Aufsichtsrat verletzt zu haben. Der eigentliche Versuch, Wolfgang Porsche abzusetzen, war am Dienstag aber von vorneherein zum Scheitern verurteilt - die stimmberechtigten Stammaktien sind fast komplett in der Hand der Familie Porsche und Piëch. Sie stimmten dagegen.
Quelle: dpa |