Der GDV hat erneut die 413 Zulassungsbezirke Deutschlands in Regionalklassen eingeteilt. Im Norden und Osten bleibt es günstig. Am schlechtesten schneidet Berlin ab.
Berlin - In den Flächenländern im Norden und Osten Deutschlands profitieren Autohalter wie im Vorjahr von niedrigen Einstufungen in den Regionalklassen der Versicherer für 2019. Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Der GDV errechnet jedes Jahr die Schadensbilanzen der 413 Zulassungsbezirke Deutschlands und teilt diese in die sogenannten Regionalklassen ein. Die neue Regionalstatistik weist wie im Vorjahr besonders günstige Einstufungen für die Bundesländer Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern aus. Hohe Regionalklassen gibt es wie bislang besonders in Großstädten und in Teilen Bayerns. Den schlechtesten Wert erzielt diesmal Berlin. Beim errechneten Indexwert auf Basis der Schadensbilanz liegt die Hauptstadt rund 33 Prozent über dem Durchschnitt. Am besten schneidet der Bezirk Uckermark in Brandenburg ab, der fast 32 Prozent unter dem Mittelwert liegt. Für die meisten Fahrer ändert sich nichtsNach GDV-Angaben können sich knapp 5,4 Millionen Autofahrer in 63 Bezirken über bessere Regionalklassen freuen, während 5,5 Millionen in 55 Bezirken heraufgestuft werden. Für die meisten Autohalter ändert sich jedoch nichts. Denn knapp 30 Millionen von ihnen in 295 Bezirken behalten dieselbe Einstufung wie im Vorjahr. Quelle: Picture-Alliance Neue Regionalklassen gelten im Jahr 2019 auch für die Voll- und Teilkaskoversicherung. Hier kommen 2,5 Millionen Kaskoversicherte in niedrigere und etwa 2,3 Millionen in höhere Klassen, erläutert der GDV. Für die meisten ändert sich wiederum nichts. So bleiben auch hier für rund 30 Millionen von insgesamt knapp 35 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherten die alten Klassen relevant. Den niedrigsten Indexwert bei der Vollkasko erreicht der Bezirk Wesermarsch in Niedersachsen, der rund 22 Prozent unter dem Schnitt liegt, während Berlin auch hier die Spitze markiert: In der Hauptstadt ist der Index rund 42 Prozent höher als im Bundesmittel. Bei der Teilkasko zeigen jeweils Bezirke in Bayern Extremausschläge. Am niedrigsten ist der Wert in Bamberg, das rund 47 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Am höchsten ist der Wert im Bezirk Ostallgäu, der über 120 Prozent über dem Schnitt liegt. Für Alt-Verträge erst ab 2019 - für Neu-Verträge sofortFür die Versicherungen ist die Regionalstatistik unverbindlich. Und allein über eine Veränderung bei der Regionalklasse lässt sich keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Beitrags der Kfz-Versicherung treffen. Denn dabei spielen viele Parameter eine Rolle. Doch für die Berechnung neuer Tarife ist die Regionalklasse ein Anhaltspunkt, so der GDV. Für bestehende Verträge ergeben sich demnach Veränderungen in der Regel zum 1. Januar 2019. Für Neuverträge können die neuen Klassen ab sofort gelten. Für die Kfz-Regionalklassen sind die Schadensbilanzen aus allen Kfz-Zulassungsbezirken maßgeblich. Und dabei kommt es nicht darauf an, wo ein Unfall passiert oder ein anderer Schaden entstanden ist, sondern wo der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat. Die dabei erfassten Schäden bilden die Basis für einen sogenannten Indexwert - bei der Haftpflicht gibt es zwölf, bei der Vollkasko neun und bei der Teilkasko 16 verschiedene Klassen.
Quelle: dpa |