Tesla reagiert auf die Brände mehrerer Model S nach Unfällen und verstärkt den Unterboden mit einem Dreifach-Schutz, der Raumfahrt- und Militärspezifikationen erfüllt.
Palo Alto - Halbe Sachen sind nicht Elon Musks Sache. Wo andere mit Kanonen auf Spatzen schießen, bevorzugt der Tesla-Chef Gigafabriken und Weltraumraketen. Mit Zweifeln an der Sicherheit seines Tesla Model S, die nach mehreren Fahrzeugbränden aufkamen, geht er jetzt ähnlich radikal um: Als Reaktion auf die Unfälle, bei denen durch Gegenstände auf der Fahrbahn Batterien beschädigt wurden, verstärkt Tesla den Unterboden des Model S. Der neue Schutz, schreibt Elon Musk auf Teslas Unternehmensblog, habe bei 152 Versuchen verschiedenen Gegenständen standgehalten. Als Beleg zeigt Tesla mehrere GIF-Animationen. Mit den zusätzlichen Maßnahmen will der Hersteller sicherstellen, dass Tesla-Fahrer der Sicherheit ihrer Fahrzeuge vertrauen können, so Musk. Quelle: Youtube Zunächst erhöhte Tesla mit einem Software-Update die voreingestellte Bodenfreiheit des Model S bei hohen Geschwindigkeiten. Zusätzlich habe man aber die Gefahr beim Überfahren von scharfen Gegenständen auf praktisch Null reduzieren wollen. Deshalb bekommen alle seit dem sechsten März produzierten Model-S-Karosserien einen dreiteiligen Unterbodenschild. Der Schutz wird bei bereits ausgelieferten Autos kostenlos nachgerüstet. Dreiteilige SchutzkonstruktionDer erste Schild besteht aus einem hohlen Aluminiumrohr, das spitze Gegenstände entweder abprallen lässt oder sie weit vor den Batterien in den Fahrzeugboden treibt. Dies beschädige die Verkleidung des Vorderwagens, aber das Auto bleibe beherrschbar. Hinter dem Rohr sitzt eine leichte und stabile Titanplatte, die laut Elon Musk Raumfahrt- und Militärspezifikationen erfüllt. Der dritte Schild aus Aluminium soll eventuell verbleibende Aufprallenergie absorbieren und hebelt das Auto über das Hindernis hinweg, falls es nicht nachgibt. Durch das zusätzliche Gewicht, schreibt Musk, verringert sich die Reichweite des Model S um 0,1 Prozent. Der kalifornische Elektroauto-Unternehmer betont, dass die Gefahr eines Feuers bei einem herkömmlichen Auto fünfmal höher sei als bei einem Tesla. |