Die verrückteste Rennserie der Welt hat einen Guinness-Rekord aufgestellt: Am 13. September 2014 starteten in Kalifornien 216 Teams bei den „24 Hours of LeMons“.
San Francisco/USA – Das Regelwerk für die „24 Hours of LeMons“ liest sich wie das Manifest eines Zehnjährigen. Doch wer bei dieser einzigartigen Rennserie starten will, befolgt sie bereitwillig. „Wenn es Dir nicht gefällt, Pech. Mach Dein eigenes Rennen“, steht dazu im Katalog. Quelle: 24 Hours of LeMons Mitfahren dürfen nur „Lemons“, Zitronen. So heißen in den USA Gebrauchtwagen, die direkt nach dem Kauf kaputt gehen. Die Preisgrenze liegt bei 500 US-Dollar, zuzüglich Sicherheitsausstattung. Entsprechend ist die Regelung bei Schäden: „Du bekommst nichts. Null. Nada.“ Langstreckenrennen mit SchrottautosDie Teilnehmer kaufen billige Autos, rüsten Sie mit dem nötigsten Zubehör aus und bauen sie möglichst auffällig um. Im Feld fahren bunte Mazda MX-5, Pkw mit Radlader-Optik und sogar ein BMW im beinahe perfekten Simpsons-Look. Für das Jahr 2015 sind 21 Rennen in Amerika angesetzt. LeMons-Medienpartner „Car and Driver“ (CAD) berichtet, dass beim Rennen auf dem Thunderhills Raceway im September 2014 insgesamt 242 Teams angetreten sind. 216 von ihnen ist es gelungen, die Fahrzeuge anzulassen. Jetzt haben die Offiziellen von Guinness die Zahl bestätigt: So viele Fahrzeuge sind noch nie gleichzeitig ein Rennen gefahren. Der Rekord geht an die verrückteste Rennserie der Welt. Kreatives Regelwerk und interessante StrafenWahrscheinlich hätten die LeMons-Rennen noch viele weitere Rekorde verdient. Für die kreativste Bestrafung (Teeren und Federn, aerodynamische Hindernisse anschweißen) und das coolste Regelwerk („Entführt von Außerirdischen? Heul doch!“) zum Beispiel. Trotzdem müssen alle Fahrzeuge den üblichen Sicherheits-Standards entsprechen. Wer beim Kaufpreis offensichtlich betrügt, verliert übrigens alles: Der Veranstalter darf jedes Fahrzeug für 500 US-Dollar kaufen. Das sei in 80 Rennen bisher zwei Mal passiert. „Und wenn Ihr uns ärgert, werden es drei!“ |