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Audi A8 D5 (2017): Karosserie, Technik, Details - Weniger Alu, viel Stahl und 50 Kilo mehr Gewicht

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Was der neue Audi A8 nicht wird? Leichter. Weniger Durst und mehr Stabilität gibt es dennoch. Drei Monate vor dem Start der 4. Generation nennen wir acht Fakten zum Audi A8 D5.

Erster Kontakt mit dem neuen Audi A8: Die Limousine zeigt ihr Blech Erster Kontakt mit dem neuen Audi A8: Die Limousine zeigt ihr Blech Quelle: Audi

Neckarsulm – Man kann sich schon reinsetzen in den neuen Audi A8. Zumindest, wenn der Museumswächter in Neckarsulm eine Ausnahme macht. Dort, wo Neuwagenkäufer ihre Autos abholen, zeigt die neue Luxusklasse von Audi ihr Blech. Mehr allerdings nicht. Bis zur Premiere am 11. Juli 2017 bleibt die endgültige Form geheim.

Was das A8-Gerippe zeigt? Einen tiefen Einblick in Materialien und Fertigung. Wenn man genau hinschaut, erkennt man viele Einzelteile. Die Bodengruppe stammt laut diverser Stanzungen aus Deutschland, Rumänien und der Slowakei, ein Teil des Frontscheibenrahmens aus Österreich. Die Bleche sind verschraubt, geschweißt, genietet oder verklebt.

Audi nennt erste Details zur Generation D5. Wenig zu Motoren und Maßen, viel zu Fertigung, Materialien, Steifigkeit und Varianten.

Fakt 1.: Vier verschiedene Werksstoffe im neuen Audi A8

Designausblick: Die Studie Prologue zeigt, wie der neue A8 aussieht Designausblick: Die Studie Prologue zeigt, wie der neue A8 aussieht Quelle: Audi Aluminium war für jede A8-Generation wichtig. Das bleibt so – aber der Alu-Anteil sinkt massiv. Audi baut den neuen A8 aus insgesamt vier Werksstoffen. Carbon für Hutablage und Rückwand der Rückbank, Magnesium für die Domstrebe vorn. 40 Prozent der Karosserie bestehen aus Stahl. Und nur noch 58 Prozent aus Alu-Profilen (6,5%), Alu-Guss (19,5%) und Alu-Blechen (32%).

Audi sagt, Aluminium hätte bei der Konstruktion der Sicherheitszelle Nachteile gehabt. Deshalb bestehen A- und B-Säulen, Seitenschweller und Dachkanten aus höchstfestem Stahl (16,5%). Einige Teile in Dach, Säulen und Vorderwagen sind aus konventionellem Stahl (24%). Schon beim Vorgänger waren die B-Säulen aus Stahl. Frühere A8-Modelle bestanden komplett aus Aluminium.

Um Kontaktkorrosion zwischen Stahl und Alu zu verhindern, sind unterschiedliche Materialien verklebt oder durch Kunststoff voneinander getrennt. Insgesamt setzt Audi 14 Arten ein, um die Werksstoffe miteinander zu verbinden.

Fakt 2.: Entwicklungsschwerpunkt lag auf dem A8L

Bei der Entwicklung konzentrierte sich Audi auf die A8-Langversion mit Panoramadach – die labilste Version der Limousine. Der lange Radstand und fehlende Stabilität im Dach kosten Steifigkeit. Getrieben durch den chinesischen Markt ist der lange A8 die meistverkaufte Variante des Modells. Im Vergleich mit dem Vorgänger habe man die Torsionssteifigkeit um 24 Prozent erhöht.

Unter anderem durch die Kombination der Werksstoffe. Das Carbon-Bauteil stabilisiert das Heck. Die Fasern sind so ausgerichtet, dass es mit anderen Bauteilen des Hinterwagens einen sogenannten Torsionsring bildet. Es verhindert also, dass sich die Karosserie in sich selbst verdreht.

Fakt 3.: Einstieg und Fond-Sitze werden bequemer

Carbon im Audi A8: Rückwand und Hutablage baut Audi aus Kohlenstoff Carbon im Audi A8: Rückwand und Hutablage baut Audi aus Kohlenstoff Quelle: Audi Rund um alle Türausschnitte setzt Audi das sogenannte Rollfalzen ein. Dabei umschließt die Aluminium-Hülle die Struktur aus Stahl. Das Ergebnis klingt banal: Die Türfalze werden kleiner als beim Vorgänger. Dadurch wird der Einstieg bis zu 3,6 Zentimeter größer.

Viel wichtiger: Audi schafft im Innenraum Platz. Besonders im Fond. An den Knien gibt es knapp 3 Zentimeter mehr Platz, über dem Kopf eine Fingerbreite und fast vier Zentimeter an den Schultern. Davon merkt man im nackten Gerüst nichts – ohne Polster, Bezüge und Verkleidungen wirkt jeder Innenraum groß.

Fakt 4.: Der Audi A8 wird sicherer

Vor allem soll der neue A8 sicherer werden. Speziell geformte Alu-Bleche im Fahrgastboden fangen Stöße von der Seite ab. Aluminium-Profile vorn und hinten verformen sich bei frontalen Unfällen. Große Guss-Profile zwischen Seitenschwellern und hinteren Längsträgern stabilisieren den Innenraum. Damit will Audi Passagiere und Technikkomponenten schützen.

Hinzu kommen neue Assistenten und Helferlein. Audi kündigte bereits an, dass der A8 mit neuen autonomen Funktionen startet. 2020 soll die Limousine mit der Autonomiestufe 3 fahren können. Der Fahrer bleibt dabei weiter in der Verantwortung, kann aber für längere Zeit das Lenkrad loslassen.

Fakt 5.: Der neue A8 wird schwerer

Schwerpunkt bei der A8-Entwicklung: Die Langversion mit Panoramadach Schwerpunkt bei der A8-Entwicklung: Die Langversion mit Panoramadach Quelle: Audi Neue Crashtest-Anforderungen und eine steifere Bauweise bringen Nachteile mit. Für den A8 bedeutet das konkret: Seine Rohkarosserie (ohne Türen und Hauben) wird deutlich schwerer. Beim Vorgänger mit kurzem Radstand und Blechdach wiegt sie 231 Kilogramm. Im neuen Modell werden es 282 Kilogramm. Zur Einordnung: Die Rohkarosserie des BMW 7er (kurz, Stahldach) wiegt 323 Kilogramm. Einen zusätzlichen Zentner kann Audi trotzdem nur schwer ausgleichen. Leichter als der Vorgänger wird das fertige Modell eher nicht.

Fakt 6.: Das erste Auto mit 48-Volt-Bordnetz

Auch, weil Audi neue Technik in den A8 einbaut. Im großen SUV SQ7 setzt der Hersteller bereits ein 48-Volt-Netz als zweiten Stromkreislauf ein. Im A8 bekommt das Primärnetz die hohe Spannung. Bisher ist nicht bekannt, welche Verbraucher Audi mit 48 Volt versorgt. Wankstabilisierung und Elektroverdichter (bei einigen Motoren) gehören auf jeden Fall dazu. Ein 12-Volt-Netz gibt es weiterhin. Die Batterie dafür sitzt hinten rechts im Kofferraumseitenteil. Der 48-Volt-Akku steckt voraussichtlich unter der Rückbank.

Fakt 7.: Der A8 D5 kommt als Plug-in-Hybrid und Mild-Hybrid

Materialmix: Domstrebe aus Magnesium, Dom aus Aluminium, A-Säule aus Stahl Materialmix: Domstrebe aus Magnesium, Dom aus Aluminium, A-Säule aus Stahl Quelle: Audi Je nach Modell und Motor variiert die Größe dieses Akkus. Denn Audi wird den A8 in mehreren Hybridversionen anbieten. Auf dem Autosalon in Genf kündigte Audi-Chef Rupert Stadler an, künftig jede Baureihe in einer Mild-Hybrid-Version anzubieten. Der A8 macht den Anfang. Wie das aussehen könnte, zeigt die Studie Q8: [bh]Ihr Sechszylinder-Turbobenziner mit Startergenerator könnte im A8 debütieren.

Zudem wird Audi einen A8 E-Tron mit Plug-in-Technik anbieten. Derzeit sind elektrische Reichweiten von 50 Kilometern bei Audi üblich. Vermutlich fährt der A8 einen Tick weiter. In Europa könnte Audi einen Elektromotor mit einem Diesel kombinieren, analog zum Q7 E-Tron. International sind Benziner interessanter. Wichtiger Baustein wird voraussichtlich der V6-Turbo aus S5 und RS5 (3,0-Liter-Turbo bzw. 2,9-Liter-Biturbo). Konzernschwester Porsche setzt ihn bereits im Panamera E-Hybrid ein.

Fakt 8.: Drei Elemente der A8-Karosserie sind variabel

Um alle Varianten des neuen A8 verwirklichen zu können, muss seine Karosserie variabel sein. Offensichtlich ist das beim Unterschied zwischen dem normalen und dem langen Modell. Hier steckt Audi die Bleche zwischen B-Säule und Sitzbank. Fahrzeuge mit Panoramadach bekommen einen zusätzlichen Rahmen zwischen den Dachholmen mit anderen Verschweißungen.

Einen versteckten Unterschied gibt es im Heck. Im A8 wird es das 48-Volt-Bordnetz mit mehreren Batteriegrößen geben: Ein kleiner Akku für die Wankstabilisierung, ein größerer für Mild-Hybride und einen großen für Plug-in-Hybride. Je nach Version modifiziert Audi den Hinterwagen.

Kleinere Details zum neuen A8 wird Audi in den kommenden Monaten stückweise veröffentlichen. Das Design kündigten die Prologue-Studien an. Den ersten Publikumskontakt erwarten wir im Herbst 2017 auf der IAA in Frankfurt am Main.

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