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"Curry-Gate": Die VW-Currywurst schmeckt jetzt anders - Weniger Zucker, weniger Fett, Britzeln an der Zunge

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Immer Ärger mit den Zulieferern: Ein neuer Lieferant und eine neue Rezeptur sorgen für einen neuen Geschmack der VW-Currywurst. In Werkskantinen regt sich Unmut.

Die Wolfsburger Currywurst besteht aus einer geschnittenen Bockwurst in Gewürzketchup. Dessen Rezeptur änderte sich nun Die Wolfsburger Currywurst besteht aus einer geschnittenen Bockwurst in Gewürzketchup. Dessen Rezeptur änderte sich nun Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg – Bei VW geht es um die Wurst. Regelmäßig verkauft der Wolfsburger Autohersteller mehr Bockwürste aus seiner eigenen Fleischerei, als er Autos absetzt. Auch wenn es Kenner aus den Currywurst-Metropolen Berlin und Bochum schüttelt: Aus ihrer geräucherten Brühwurst im Saitling machen die Wolfsburger die berühmte „VW-Currywurst“.

Damit gibt es nun ein Problem. Denn eine VW-Wurst wird erst mit dem VW-Curry-Ketchup zur Currywurst. Und während Volkswagen die Wurst selbst herstellt und sogar mit eigener Teilenummer vertreibt, stammt die Soße von einem Zulieferer. Das schafft Abhängigkeiten, die manchmal schmerzhaft werden können – das kennt VW aus der Automobilproduktion.

Nun gibt es Ärger mit dem Ketchup, der just-in-time die Wurst in Currywurst verwandeln soll. Die Soße schmeckt anders. VW-Mitarbeiter in Werkskantinen hätten sich darüber beschwert, heißt es in mehreren Medienberichten. VW musste den Lieferanten wechseln, und der habe die Rezeptur verändert.

Gewürz-Ketchup statt Curry-Ketchup

Die Zutaten der VW-Currywurst: Soße vom Zulieferer, Wurst aus eigener Herstellung Die Zutaten der VW-Currywurst: Soße vom Zulieferer, Wurst aus eigener Herstellung Quelle: dpa/Picture Alliance

Über Jahrzehnte bezog VW den Ketchup von der Firma Kraft, später von deren Rechtsnachfolger Mondelez. Nun kommt die Soße seit einiger Zeit von Develey aus München, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Und dort wird eine neue Rezeptur verwendet: mehr fruchtiger Tomatengeschmack, weniger Fett, weniger Zucker – und schärferer Chili. Dadurch rücke die Schärfe auf die Zungenspitze, anstatt wie bisher wohlig-süß im Rachen zu verklingen.

Obwohl Develey das Rezept von Montelez verwenden durfte und die Wolfsburger Wurstexperten insgesamt 12 Firmen anfragten und drei Ketchup-Varianten testeten, fehlt offenbar noch Feintuning, damit die VW-Currywurst wieder so schmeckt wie gewohnt. Und das, obwohl die Werksferien in Wolfsburg bereits vor zwei Wochen endeten. Nicht einmal „Curry-Ketchup“ darf die Soße noch heißen. Schließlich enthält sie kein Currypulver.

 

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