Über kaum ein Fahrzeug gibt es wohl so viele Witze wie über den Manta. Franco hat dennoch sein Herz an den Rochen aus Rüsselsheim verloren – und sein Exemplar zu einem Unikat der besonderen Art gemacht. Der Manta B, den Franco 1991 aus erster Hand erwarb, stammte aus der allerletzten Serie: Ein GSI in Exclusivausstattung, mit serienmäßigen Verbreiterungen, einem werksseitig montierten Glasdach, Alufelgen und einer Lackierung in langweiligem Anthrazit. Das zu diesem Zeitpunkt vier Jahre alte Sportcoupé war in sehr ordentlichem Zustand, doch Franco mochte es auf Dauer doch eher außerordentlich. Noch während er über mögliche Optimierungen nachdachte, bekam das Projekt einen Anstoß von außen. „Und das war wörtlich zu nehmen durch einen Unfall auf der Autobahn!“, erinnert sich der Ostwestfale. „Danach stand ich vor der Alternative, den Manta komplett zu zerlegen, entweder um ihn auszuschlachten, oder um ihn wieder aufzubauen.“ Die vorderen Scheibenbremsen weisen seitdem eine Belüftung auf; hinten bleib es bei den serienmäßigen Trommeln. Auch die werksseitig montierten 185/70er Pneus auf 14 Zoll Felgen erschienen angesichts der Leistungsspritze als zu mickrig. An ihre Stelle traten sechzehnzöllige Borbetfelgen im Zwölfspeichendesign, bespannt mit Gummis der Dimension 215/40 vorn und 225/40 hinten. Spoiler vorn und hinten und Schwellerleisten sorgen für einen bulligen Eindruck. Die Innenseite des Kofferdeckels ziert ein Nachthimmel, und selbst auf der Innenfläche des Tankdeckels findet sich ein Gebirgsmotiv. In den Neuaufbau und die Instandhaltung seines Coupés hat Franco in den vergangenen Jahren eine Menge Geld und Zeit investiert, wohl wissend, dass er bei einem Verkauf nur einen Bruchteil wieder bekommen würde: „Für das Geld hätte ich auch einen neuen Alltagsopel bekommen, aber das war nicht mein Bestreben“. Dass sein Auto nichts für Originalitätsfetischisten ist, weiß Franco selbst, aber: „Mir gefällt er so, und auch von Passanten oder auf Treffen bekomme ich in den letzten Jahren immer mehr positive Resonanz. Er ist eben kein Manni-Manta, sondern mein Manta!“ Und damit der rote Rochen in diesem guten Zustand bleibt, wird er nur bei gutem Wetter bewegt, maximal 5.000 Kilometer im Jahr. Im Alltagsbetrieb ist er seit langem abgelöst worden – von einem (inzwischen ebenfalls recht seltenen) Opel Commodore C. von Michael Grote
Quelle: Carsablanca |
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