Deutschlands ehemals mächtigster Automanager ist jetzt Rentner. Martin Winterkorns Vertrag lief mit dem Ende des vergangenen Jahres aus - er erhält 3.100 Euro am Tag.
Wolfsburg - Volkswagens früherer Vorstandschef Martin Winterkorn hat seinen Vertrag bei VW zum Jahreswechsel offiziell beendet. Der Ex-Top-Manager (69) hat jetzt Anspruch auf eine Betriebsrente. Das sogenannte Ruhegehalt für Winterkorn - festgesetzt als Anteil von 70 Prozent der letzten Grundvergütung - beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro oder umgerechnet knapp 3.100 Euro pro Tag. Andere Vorstände haben ähnlich umfangreiche Rentenansprüche. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte, das Unternehmen äußere sich grundsätzlich nicht zu Vertragsinhalten. Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen Dieselautos zurückgetreten. In der Folge gab es heftige Kritik an der üppigen Bezahlung des VW-Managements. Unter anderem hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) "kein Verständnis" für die Verteidigung hoher Bonuszahlungen gezeigt. Nach langem Ringen einigte sich die VW-Spitze im vorigen Jahr darauf, dass 30 Prozent der variablen Bezüge zunächst einbehalten und so behandelt werden, als wären es Aktien. Nach Ablauf von drei Jahren wird dann geprüft, wie sich der Kurs entwickelt hat. Liegt dieser um ein Viertel über dem Ausgangsniveau, wird das Geld ausbezahlt. Quelle: dpa |