FCA-Designchef Ralph Gilles träumt vom Chrysler Pacifica Hellcat. Weil es den nie geben wird, zeigen wir realistische Alternativen. Schnelle Vans von BMW, Ford und Opel.
Berlin – Ob es an dem Glas Wein lag, das noch neben der Zeichnung steht? Ralph Gilles, Designchef bei Fiat-Chrysler, postet auf Instagram fröhlich, was ihm in den Sinn kommt. Vor zwei Tagen war das die Hellcat-Version des neuen Chrysler Pacifica. Auf eine Tischunterlage aus braunem Papier zeichnete der Designer mit einem Wachsmalstift die Höllenversion des neuen US-Familienvans. Quelle: Ralph Gilles via instagram Obwohl eine Serienfertigung höchstwahrscheinlich ausgeschlossen ist, fand die Zeichnung große Beachtung im Netz. Die Idee, eine Familienkutsche mit Rallyestreifen und dem 6,2-Liter-Kompressor-V8 mit 717 PS aus Charger und Challenger zu veredeln, kommt gut an. Wir schauen deswegen, was bei uns in Frage kommt, wenn es um schnelle Vans geht. Wobei von vornherein klar ist: Selbst gegen den normalen Pacifica haben unsere Vans es schwer. Schon die Standardmotorisierung ist ein 3,6-Liter-Sechszylinder-Benziner mit fast 290 PS. Schnelle Vans von BMW, Ford und OpelBei sportlichen Autos denken viele an BMW. Bei Vans denken viele BMW-Fahrer nichts Gutes. Seit 2014 versuchen die Bayern, in 2er Active und Grand Tourer beides zu vereinen. Ob das wirklich sportlich ist, lassen wir offen. Das Schnellste was dabei herauskommt, ist der 2er Active Tourer 225i. Mit einem 231 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder rennt er 240 km/h schnell. Der Sprint auf 100 km/h dauert im Idealfall 6,6 Sekunden, die Preise beginnen bei 38.000 Euro. Quelle: BMW Als Alternative zum Pacifica bleibt er aber ungeeignet. Der Active Tourer ist zu klein, den größeren Gran Tourer gibt es nur als 220i mit 192 PS. Eine M-Variante hat bei BMW übrigens noch niemand auf eine Serviette gekritzelt. Mehr Power und Platz gibt es bei Ford. Der neue Galaxy reicht in der Größe fast an den Pacifica heran. Bei der Leistung fehlen 50 PS. Mit einem 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder bringt es der Galaxy auf 240 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h. Der flachere S-Max bringt es auf 226 km/h. Die Preise beginnen derzeit bei 35.900 Euro (Aktion, regulär 39.910 Euro) für den Galaxy und 33.300 Euro (Aktion, regulär 36.950 Euro) für den S-Max. Ein sportliches Label klebt aber auch hier nicht auf dem Blech. Wer so etwas sucht, kann zum Opel Zafira der ersten oder zweiten Generation greifen. Hier gab es eine OPC-Variante mit 241 PS. Neu kostete sie zuletzt ca. 35.000 Euro – heute gibt es bei mobile.de gute Exemplare ab 10.000 Euro. Andererseits, vielleicht lohnt sich auch das Warten. Zwar heißt es offiziell, dass der Pacifica vorerst nicht nach Europa kommt. Doch italienische Medien und Fiat-Blogs spekulieren trotzdem auf eine Einführung bei uns. Und mit der geplanten Twin-Turbo-Variante des 3,6-Liter-V6 hätten die deutschen Alternativen erst recht keine Chance gegen den Ami-Van. |