Der Yeti ist Skodas ulkigstes Modell. Eigentlich nichts für MT-Redakteur und Rockerkarrenfahrer Philipp Monse. Trotzdem funkt es auf der Fahrt zum Festival.
Berlin - Persönlich weiß ich mit Karosserieformen wie der des Yeti nur wenig anzufangen. Kompakt-SUV nennt sich so etwas und sieht bei Skoda aus wie ein Hochdachkombi auf Stelzen. Was sich seltsam anhört, sieht live einfach lustig aus. Ich schließe den Racker schnell ins Herz. Zur coolen Karre reicht es nicht, aber seine Front ist doch wirklich – Achtung – „knuffig“. Wenig überraschend also, dass sich dieses Jahr auf dem Metal-Festival niemand nach meinem Auto umdreht. Dafür sehe ich bestens raus. Die Übersicht ist dank der erhöhten Sitzposition und dem quaderförmigen Heckaufbau vorbildlich. Damit kann jeder einparken – auch ohne elektronische Helfer. Mit den einzeln umklappbaren Rücksitzen (Varioflex-System aus dem Roomster) wächst das Kofferraumvolumen auf 1.580 Liter (mit ausgebauten Sitzen bis zu 1.760 Liter). Dann kann man im Yeti sogar zu zweit übernachten, nachdem das Sommergewitter das Zelt weggefegt hat. Etwas kuschelig wird es dabei schon. Motor & VerbrauchDas wird ein günstiges Festival, denke ich mir. Der 1,2-Liter-Vierzylinder mit 105 PS soll schön sparsam sein. Dann teilen wir die lächerlichen Spritkosten durch drei. Doch der Motor macht uns einen Strich durch die Rechnung. 6,6 Liter sollen es laut Skoda im kombinierten Verbrauch sein. Ich fahre im Stadtverkehr aus Berlin, dann etwas Autobahn (nicht mehr als Richtgeschwindigkeit 130 km/h) und ein Stück Landstraße. Aber hoppla, im Display stehen 12,2 statt 6,6 Liter. Und das bei einem Vorwärtsdrang, den man nur als kriechend beschreiben kann. Laut Skoda beschleunigt der Yeti in 12 Sekunden von Null auf 100 km/h. Das klappt nur, wenn man das 7-Gang-DSG manuell zu dieser Fahrleistung peitscht. Ich erspare dem Yeti und mir diesen Stress, er schluckt schließlich schon genug. Ausstattung & PreisVon außen sieht er ja schon lustig aus, aber innen gibt mir der Yeti den Rest. Den Sitz schön hoch, das Lenkrad in eine Position à la Lkw und schon steuert man einen ulkigen, kleinen Lastesel. Ich verspüre Fahrspaß, der nicht von Geschwindigkeit, straffem Handling und PS abhängt. Der Yeti macht Spaß im eigentlichen Sinne und nicht durch harte Adrenalinkicks. Wie das Äußere, bleibt das Fahrwerk unauffällig, nur die Hinterachse holpert, wenn der Yeti unbeladen bleibt. Für Ausflüge ins seichte Gelände eignet er sich bestens: Während andere bei der Abreise vom Festival mit dem Schlamm kämpfen, brausen wir mitten durch. Meine Freunde werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber ich bleibe dabei: Ich mag den Yeti. Leider ist der Skoda-SUV kein Schnäppchen. Unser Testwagen kostet 30.125 Euro. |
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