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Jaguar F-Type Facelift (2017): Fahrbericht, Daten, Preise - Zauber der kontrollierten Fehlzündung

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Jaguar frischt den F-Type auf. Wir jagten die zwei Highlights der Palette über italienische Pass-Straßen: Das Top-Modell F-Type SVR und das Sondermodell F-Type Sport 400.

Der Jaguar F-Type SVR steht als stärkster V8 an der Spitze der aufgefrischten Modell-Palette. Das Sondermodell 400 Sport hat den stärksten V6. Wir fuhren beide Der Jaguar F-Type SVR steht als stärkster V8 an der Spitze der aufgefrischten Modell-Palette. Das Sondermodell 400 Sport hat den stärksten V6. Wir fuhren beide Quelle: Jaguar

Siena – Durchgestrichene Ortsnamen sind in diesem Jaguar eine Verheißung. Denn sie kündigen das Ende der Ortschaft an. Dahinter beginnt der Spaß, zum Beispiel in Form einer gewundenen Pass-Straße. Wir vernehmen den Ruf der Serpentinen gern und brüllen mit zwei Highlights der gelifteten Jaguar F-Type-Palette zurück: Dem Top-Modell F-Type SVR sowie dem Sondermodell F-Type 400 Sport.

Unterwegs in den schärfsten F-Type ihrer Art

Im SVR sitzt der stärkste Achtzylinder, was ihn zur Spitze des Modellprogramms macht. 5.0-Liter Hubraum mit Kompressor-Aufladung sorgen für 575 PS. Von den zahmeren Brüdern unterscheidet sich der SVR durch größere Lufteinlässe an der Front sowie den Spoiler am Heck.

Facelift-Modelle des Jaguar F-Type sind an größeren Lufteinlässen und LED-Scheinwerfern zu erkennen Facelift-Modelle des Jaguar F-Type sind an größeren Lufteinlässen und LED-Scheinwerfern zu erkennen Quelle: Jaguar Im F-Type 400 Sport leistet ein 3.0-Liter V6-Kompressor namensgebende 400 PS. Mehr Power gab es im Jaguar F-Type mit 6 Zylindern noch nie. Ein Jahr lang baut Jaguar diesen 400 Sport, danach ist wieder bei den 380 PS aus dem gleichen Aggregat im F-Type R-Dynamic Schluss.

Beide Testwagen leiten ihre Kraft über eine Achtgang-Wandler-Automatik an alle vier Räder. Also, Kick-Down in den schärfsten Jaguar F-Type ihrer Art.

In keinem Auto geht man lieber vom Gas

Auf der Pass-Straße saugt sich der F-Type SVR schnell und laut zur nächsten Kurve. Sound war beim F-Type ja schon immer das wichtigste Ausstattungsfeature. Wir lassen vor dem Einlenken leicht nach, und die Auspuffanlage wirft ein wildes Blubbern und Sprotzen in die Umgebung. Der 400 Sport klingt kaum braver. Wenngleich das Spektakel in beiden Fällen nicht ganz echt ist: Jaguars Sound-Ingenieure brachten den F-Type-Modellen kontrollierte Fehlzündungen bei. Auf Knopfdruck wird der Auspuff zivilisierter.

Laut bleiben die Jaguar F-Type aber in jedem Fall, besonders beim Herausbeschleunigen. V6 und V8 funktionieren gut im unteren Drehzahlbereich, oben raus wartet dann der richtige Punch. Bei jeweils 6.500 Umdrehungen liegt die Höchstleistung an. Auf der Testfahrt mit dem F-Type 400 Sport drehen wir den Motor noch darüber hinaus – und landen bei rund 7.300 Umdrehungen im erbarmungslos einsetzenden Begrenzer. Warum schaltet die Automatik nicht selbstständig hoch? Es liegt am gewählten Fahrprogramm: Im rennstreckentauglichen Dynamic Mode wird der Fahrer nicht mehr bevormundet, wenn er einmal zu den Schaltwippen gegriffen hat. Mit allen Konsequenzen.

Neutraler Gentleman statt zickiger Diva

Lieber Platz machen, wenn ein Jaguar F-Type mit großen Lufteinlässen im Rückspiegel auftaucht - die trägt nur der 575 PS-starke SVR Lieber Platz machen, wenn ein Jaguar F-Type mit großen Lufteinlässen im Rückspiegel auftaucht - die trägt nur der 575 PS-starke SVR Quelle: Jaguar Trotz einigem Komfort will der F-Type eben ein ernsthafter Sportler sein. Dafür verändert Jaguar im sportlichen Modus die Sensibilität von Gaspedal und Lenkung sowie die Härte des Fahrwerks. Und zwar vor allem beim SVR hin zu unglaublich hart. Über Bodenwellen wird das Auto so bei höherem Tempo etwas unruhig. Auf Bergstraßen passt die scharfe Abstimmung dagegen.

Nächste Kehre im F-Type 400 Sport, hart auf die Bremse. Die Anlage packt ordentlich zu, bleibt dabei fein dosierbar. Der F-Type gehört in keiner Konfiguration zu diesen nervösen Sportwagen-Zicken, die Ungenauigkeiten sofort mit einem Heckausbruch bestrafen. Anbremsen und gleichzeitig Einlenken? Kein Problem. Am Kurvenausgang etwas zu früh aufs Gas? Das Torque-Vectoring und das elektronische aktive Differenzial leiten die Kraft dorthin, wo sie nützlich ist. Beim V6-Sondermodell und den V8-Versionen hat das System dabei stets die Wahl zwischen allen vier Rädern.

Vor dem Facelift entschieden sich nur wenige Käufer der großen Motoren für den Heckantrieb. Als Konsequenz ist er ebenso wie das manuelle Sechsgang-Getriebe nur noch mit den V6-Aggregaten bis 380 PS kombinierbar. Viele wollen die Sportwagen-Saison in die kalte Jahreszeit erweitern, befürchten beim Heckantrieb aber mangelnde Traktion auf rutschigem Untergrund.

Das Facelift fällt behutsam aus

Die nächste Orts-Tafel. Auf dem friedlichen Dorfplatz fällt ein Jaguar F-Type sofort auf, die optischen Änderungen im Zuge der Modellpflege dagegen kaum. Sie beschränken sich auf LED-Scheinwerfer sowie größere Lufteinlässe statt der Kiemen an der Front. Tiefgreifende Veränderungen hätten das Vormodell entwertet. Das muss ja nicht sein.

Am Heck ist die Verwandtschaft zum Ur-Ahn Jaguar E-Type deutlich zu erkennen. Im Klassiker öffnete die Heck-Klappe allerdings zur Seite hin Am Heck ist die Verwandtschaft zum Ur-Ahn Jaguar E-Type deutlich zu erkennen. Im Klassiker öffnete die Heck-Klappe allerdings zur Seite hin Quelle: Jaguar Im Innenraum finden wir das Infotainment-System Touch-Pro mit dem großen Bildschirm serienmäßig. Die Sitze rückten um fünf Zentimeter nach hinten, was eine tiefere Sitzposition und mehr Beinfreiheit ermöglicht. Das Performance-Gestühl in 400 Sport und SVR bietet ausreichend Komfort für lange Strecken, gleichzeitig genug Seitenhalt für schnelle Fahrten in Serpentinen.

Mitte 2018 kommen Assistenzsysteme

Der Einstieg in den F-Type ist ab 66.200 Euro für den 3.0-Liter V6 möglich. Unsere Testwagen zielen mit Basispreisen von 105.200 Euro (400 Sport Coupe) und 139.400 Euro (SVR Coupe) deutlich höher - aber nicht vorbei am Markt. Mehr als 50% der Vor-Facelift-Fahrzeuge trugen den teuren V8 unter der langen Haube.

Mitte 2018 wird das Programm dennoch nach unten erweitert. Quasi mit einem halben V8: Dann gibt es den Jaguar F-Type auch mit 2.0-Liter-Vierzylinder-Turbo. Jaguar geht von einem Preis ab 57.200 Euro aus. Im gleichen Zeitraum sollen außerdem endlich Assistenzsysteme in den F-Type einziehen: eine Stereo-Kamera ermöglicht dann den adaptiven Tempomaten und eine Verkehrszeichen-Erkennung. Letzteres macht Sinn. Allzu schnell wird man am Steuer des Jaguar F-Type blind für alles außer Ortsende-Tafeln.

Technische Daten Jaguar F-Type (2017)

  • Modell: Jaguar F-Type SVR
  • Motor: 5,0-Liter-V8-Benziner mit Kompressor-Aufladung
  • Getriebe: Achtgang Wandler-Automatik mit Schaltwippen
  • Leistung: 575 PS bei 6.500 Umdrehungen
  • Drehmoment: 700 Nm bei 3.500 Umdrehungen
  • Verbrauch: 11,3 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 269 g/km
  • 0 – 100 km/h: 3,7 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h
  • Länge: 4,48 m
  • Breite: 2,04 m
  • Höhe: 1,31 m
  • Radstand: 2,61 m
  • Leergewicht (EU): 1.674 kg
  • Kofferraum: 310-408 l
  • Grundpreis: 139.400 EUR
  • Modell: Jaguar F-Type 400 Sport
  • Motor: 3,0 Liter V6-Benziner mit Kompressor-Aufladung
  • Leistung: 400 PS bei 6.500 Umdrehungen
  • Drehmoment: 460 Nm bei 3.500 bis 5.500 Umdrehungen
  • Verbrauch: 8,6 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 203 g/km
  • Beschleunigung 0 – 100 km/h: 4,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h
  • Leergewicht (EU): 1.594 kg
  • Radstand: 2,622 m
  • Preis: 105.200 EUR

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