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Top Ten: Kräftige, aber unauffällige Mittelklassemodelle - Zehn Autos bis 9.000 Euro, denen man ihre Leistung nicht ansieht

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"Sleeper" nennt man unauffällige Limousinen, die ungeahnte Talente auf der Überholspur entwickeln. 10-mal Understatement mit großem Motor: Das muss nicht mal teuer sein.

Understatement heißt das Zauberwort. Diese 10 Gebrauchten sorgen für den Überraschungseffekt auf der Autobahn Understatement heißt das Zauberwort. Diese 10 Gebrauchten sorgen für den Überraschungseffekt auf der Autobahn Quelle: mobile.de

Von Arild Eichbaum

Berlin – Es gibt sie: Autos, die den Nerz nach innen tragen. Anstatt außen mit Sportauspuff und Diffusor-Schürze zu protzen, setzen sie lieber auf das, was sich unter der Haube versteckt. Dezent nahen sie im Rückspiegel, um dann unerwartet kraftvoll vorbeizuziehen. Solche agilen Exemplare kennt der amerikanische Volksmund als „Sleeper“. Auch bei uns sind Begriff und Konzept dieser Wuchtbrummen bestens bekannt. Zehn der (immer wieder) überraschend potenten Fahrzeuge im Preisbereich bis 9.000 Euro sind im Folgenden aufgeführt – für unbeschwertes Angasen selbstverständlich mit mindestens einem halben Jahr TÜV.

1. Volvo S80 T6

Der Volvo S80 T6 zeigt, dass Sicherheit durchaus mit Geschwindigkeit einhergehen kann. 276 PS stecken unter der Haube, bei 250 km/h ist Schluss Der Volvo S80 T6 zeigt, dass Sicherheit durchaus mit Geschwindigkeit einhergehen kann. 276 PS stecken unter der Haube, bei 250 km/h ist Schluss Quelle: mobile.de Obgleich der Hersteller aus Göteborg in seiner Geschichte einige Motorsport-Erfolge vorweisen kann, ist Volvos Image hierzulande eher durch Sicherheit und Alltagstauglichkeit geprägt. Das kommt Volvo S80-Eignern entgegen, wenn sie mit dem Topmodell T6 der von 1998 bis 2006 gebauten ersten Generation Ernst machen wollen.

Der Biturbo-Reihensechser mit 272 oder später 276 PS und 380 Nm Drehmoment garantiert mehr als solide Fahrleistungen: Der stets mit Automatik versehene Fronttriebler fährt in 7,3 respektive 7,2 Sekunden von 0 auf 100 und erreicht 250 km/h. Falls es mit dem T6 nicht klappen sollte, nicht ärgern: Die gehobene Mittelklasse-Limousine wird auch als 2.4 T mit 200 PS, als 2.5 T AWD mit 210 PS oder als 2.9 mit 196 oder 204 PS gern unterschätzt.

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2. BMW 545i/550i (E60)

Wem der 545i als Limousine zu wenig Platz bietet - den von 2003 bis 2010 gebauten BMW gibt es auch in der Kombi-Variante Wem der 545i als Limousine zu wenig Platz bietet - den von 2003 bis 2010 gebauten BMW gibt es auch in der Kombi-Variante Quelle: mobile.de Kraftbolzen unterhalb des legendären M5 gab es in der gehobenen bayerischen Mittelklasse schon immer. In der von 2003 bis 2010 gefertigten 5er-Baureihe E60 übernahmen der 545i und der 550i diese Rolle. Für Kunden mit höherem Raumbedarf standen die beiden V8-Modelle alternativ zur Limousine in der Kombiversion Touring zur Wahl. Die Motoren mobilisieren 333 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment bzw. 367 PS und 490 Nm.

Ohne Allradantrieb lieferbar, rollt das mit manuellen oder automatischen Sechsgang-Getrieben versehene Duo in 5,2 bis 5,9 Sekunden von 0 auf 100. Bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Zu den Ausstattungshighlights der flotten Business-Bomber gehörten ein Head-up-Display, ein Nachtsichtsystem, DSC und ACC. Ebenfalls prima: Da der Alu-Motor wenig Gewicht mitbrachte, konnte BMW eine fahrdynamisch höchst wünschenswerte Achslastverteilung von 50:50 realisieren.

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3. Chrysler 300M

Für den Sprint auf die 100 km/h-Marke braucht der Chrysler 300M zwar etwas länger, dafür gibt es aber mit einer üppigen Ausstattung auch ein wenig US-feeling dazu Für den Sprint auf die 100 km/h-Marke braucht der Chrysler 300M zwar etwas länger, dafür gibt es aber mit einer üppigen Ausstattung auch ein wenig US-feeling dazu Quelle: mobile.de Ein Chrsyler? Tatsächlich wurde die gehobene Mittelklasse-Limousine 300M hierzulande gar nicht mal so selten zugelassen, vor allem wegen der damaligen Ehe zwischen Daimler und Chrysler. Der 300 M richtete sich an Kunden, denen ein vergleichbares europäisches Modell zu kostspielig war.

Modernes Design und gute Verarbeitungsqualität trafen auf eine üppige Ausstattung mit Bordcomputer, Klimaautomatik, Alurädern, Tempomat, elektrischen Fensterhebern und beheizten Memory-Sitzen vorne. Hinzu kamen eine Infinity-Stereoanlage mit neun Lautsprechern und eine Vierstufen-Automatik mit Autostick-Funktion. Optional konnten in späteren Jahrgängen des von 1998 bis 2004 gebauten Modells ein Holzlenkrad, oder ein Chrom-Wählhebel geordert werden.

Wie in den USA rollte der frontgetriebene 300M mit einem 3,5-l-SOHC-V6-Benziner an, der 254 oder 252 PS und 339 Newtonmeter Drehmoment mobilisiert. In Europa war von 1998 bis 2001 auch der 2,7-l-DOHC-V6 mit 203 PS und 255 Nm erhältlich. Der Standardsprint dauerte 8,8 respektive 10,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit betrug 201 beziehungsweise 230 km/h.

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4. Mercedes E420/430 (W210)

Beim Mercedes E420 sollte man genauer hinschauen. Böse Zungen behaupten, er habe ein Rostproblem Beim Mercedes E420 sollte man genauer hinschauen. Böse Zungen behaupten, er habe ein Rostproblem Quelle: mobile.de V8-Motoren hatten schon im Vorgängermodell für Leistung gesorgt. Aber auch die neue Mercedes-Baureihe kam in Form der E-Klasse-Modelle W210 und S210 mit der Kraft der acht Pötte. Von 1996 bis 1998 der E420 mit 279 PS und 400 Nm: In glatt sieben Sekunden bollerte der gehobene Mittelklassewagen aus dem Stand auf Tempo 100 und erreichte als Kombi 245 km/h. Die Limousine wurde bei 250 abgeregelt.

Ab 1997 folgte der in Drehmoment und Leistung identische E 430 mit ähnlichen Beschleunigungswerten und Spitzentempo. Als Heckschleuder war der E 430 noch bis 1999 lieferbar, anschließend rollte der allradgetriebene E 430 4Matic in die Vorführräume. Sehr geräumig und uneingeschränkt langstreckentauglich, lockt diese Generation der E-Klasse heute mit überaus niedrigen Preisen. Vorsicht ist beim Kauf angesagt, denn die Baureihe 210 gilt in punkto Rost als problematisch.

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5. Jaguar S-Type V8

Der Jaguar S-Type besitzt Sprinterqualitäten. Mit seinem 4,2-Liter-V8 schafft er die 100 km/h in nur 6,2 Sekunden Der Jaguar S-Type besitzt Sprinterqualitäten. Mit seinem 4,2-Liter-V8 schafft er die 100 km/h in nur 6,2 Sekunden Quelle: mobile.de Mit dem V12 war erstmal Schluss. Daher widmete sich Jaguar dem V8-Motor und verwendete ihn sowohl im luxuriösen XJ als auch im etwas kleineren S-Type, der zwischen 1999 und 2007 gebaut wurde. Der S-Type lehnte sich optisch und von der Bezeichnung an die gleichnamige Baureihe von 1963 bis 1968 an.

Für amtlichen Vortrieb sorgte zunächst der Vierliter-V8 mit 284 PS und 411 Nm und später der 4,2-Liter-V8 mit 298 PS. Ausschließlich mit Sechsstufen-Automat bestückt, erreichte der Jaguar nach lediglich 6,5 Sekunden Tempo 100. Schluss war, wieder einmal, bei 250 Sachen. Der kompressoraufgeladene S-Type R mit 398 PS und 541 Nm war zwar noch stärker, und mit 5,6 Sekunden auf Tempo 100 noch einmal deutlich schneller. Mit seinem krawalligen Auftritt sowie viel Schwarz und wenig Chrom sind diese Autos aber bei weitem nicht so unauffällig.

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6. Alfa Romeo 156 2.5 V6

Der Alfa Romeo 156 war das Erfolgsmodell der Italiener. Zwei Jahre nach dessen Marktstart machte das Modell 50 Prozent der gesamten Alfa-Produktion aus Der Alfa Romeo 156 war das Erfolgsmodell der Italiener. Zwei Jahre nach dessen Marktstart machte das Modell 50 Prozent der gesamten Alfa-Produktion aus Quelle: mobile.de V6-Motoren waren bei Alfa Romeo sehr lange eine Selbstverständlichkeit. Dieser lieb gewonnenen und von den Alfisti höchst geschätzten Tradition folgte auch das ab 1997 gefertigte Mittelklasse-Modell 156. Der 2,5-l-Vierventil-V6 war mit zunächst 192 PS und 222 Nm sowie ab Oktober 2000 mit 190 PS und 218 Nm im Angebot. Bis zur Einstellung der als Limousine und Kombi gebauten Modellreihe im September 2005 blieb der Motor im Programm.

Mit den kräftigen Sechszylindern rauschten Stufenheck und Sportwagon mit den gelungen verstecken Fondtürgriffen in 7,3 bis 8,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeiten, die der mit polierten Ansaugrohren auch optisch sehr ansprechende Motor erlaubte, lagen zwischen 227 und 230 km/h. Noch wilder wurde es ab 2002 mit dem 156 GTA mit 250 PS starkem 3,2-l-V6. Auch hier gilt aber: ein dezenter Auftritt geht anders.

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7. VW Passat W8

Der Passat W8 bringt echtes Understatement mit. Das gab es leider auch bei den Verkaufszahlen. Das Modell wurde nach nur 2.359 verkauften Exemplaren ersatzlos eingestellt Der Passat W8 bringt echtes Understatement mit. Das gab es leider auch bei den Verkaufszahlen. Das Modell wurde nach nur 2.359 verkauften Exemplaren ersatzlos eingestellt Quelle: mobile.de Von außen blieb er selbstverständlich bieder, der Passat W8. Aber unter dem unauffälligen Blechkleid steckten ein durch seine Bauform einmaliger 4,0-Liter-Achtzylinder und Allradantrieb. Entstanden ist dieser Passat in der Zeit des Phaeton-Rausches, als VW ein bisschen Oberklasse sein wollte. Von diesem Selbstbewusstsein sollte auch die Mittelklasse-Limousine (oder der Kombi) mit Achtzylinder künden. So viele Töpfe gab es sonst nur in den Sportmodellen der Premium-Hersteller.

Doch wie vom Phaeton selbst zeigten sich die Kunden auch vom Achtzylinder-Passat nur mäßig begeistert: Zwischen 2001 und 2004 konnte VW gerade einmal 2.359 Exemplare des W8-Passat verkaufen. Mit 275 PS und 370 Newtonmeter Drehmoment erreicht er die 100 km/h nach 6,5 Sekunden, bei 250 km/h stoppt die Elektronik den Vortrieb. Auch die gegenüber dem Passat Highline großzügigere Ausstattung mit vier Endrohren, Xenon-Scheinwerfern, Chromleisten an Armaturenbrett und Türinnenverkleidungen sowie optional Sitzen in Connolly-Leder ergaben damals keinen Run auf die VW Händler. Heute machen sie den Exoten-Biedermann aber zu einem höchst bequemen Kraftpaket.

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8. Ford Mondeo ST220

Der Ford Mondeo ST220 ist die Sportvariante des Mondeo. Kombiniert sind auf 100 Kilometern schon mal um die 10,6 Liter Verbrauch drin Der Ford Mondeo ST220 ist die Sportvariante des Mondeo. Kombiniert sind auf 100 Kilometern schon mal um die 10,6 Liter Verbrauch drin Quelle: mobile.de Sechs Zylinder, drei Liter Hubraum, wenig Schminke: Ähnlich wie VW den Passat W8, positionierte Ford den von 2002 bis 2007 gefertigten Mondeo ST220 als unaufdringliche, optisch dezente Limousine. Unter der Haube ging es dagegen aufregend zu: Mit 226 PS und 280 Nm, die stets über ein Fünfgang-Getriebe an die Vorderräder geleitet werden, rauschte die Limousine in 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erreichte 250 km/h Spitze.

Der Kombi ST220 Turnier benötigte 7,8 Sekunden und kam auf 241 km/h, doch eignen sich heute noch beide Dreiliter-Modelle uneingeschränkt für Sleeper-Momente auf der Überholspur. ABS und elektronische Bremskraftverteilung gehören zum Standard, ESP gab es gegen Aufpreis. Wer eine jüngere Modellreihe bevorzugt: Kraftvolle Versionen bot auch der Nachfolger. Nur, dass statt des V6 hier der 2.0 EcoBoost-Vierzylinder mit 241 PS oder der 2.5 T Reihenfünfer mit 220 PS für Vortrieb sorgten.

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9. Mazda6 MPS

Die knapp 1,7 Tonnen Fahrzeuggewicht wuchtet der Mazda6 MPS in nur 6,2 Sekunden auf 100 km/h Die knapp 1,7 Tonnen Fahrzeuggewicht wuchtet der Mazda6 MPS in nur 6,2 Sekunden auf 100 km/h Quelle: mobile.de Nein, ein Ausbund an Zurückhaltung ist der Mazda6 MPS sicher nicht. Mit Doppel-Auspuff, Schwellerverkleidungen, 18-Zoll-Rädern und Abrisskante auf dem Heckdeckel trägt er ganz schön dick auf. Trotzdem passt der von 2005 bis 2007 gebaute Mazda6 MPS in diese Liste. Wer außer eingefleischten Kennern der Marke erkennt schon auf Anhieb, dass das Klarglas-Rückleuchten-Kraftpaket keine Bastelbude, sondern ein mit 260 PS ausgestatteter Serienwagen ist? Ausgerechnet von Mazda?

Der 2,3-l-Turbovierzylinder leitet seine Kraft an alle vier Räder, bis zu 50 Prozent der Antriebskraft landen an der Hinterachse. Spurtzeiten von 6,2 Sekunden von 0 auf 100 sind damit möglich. Sportfahrwerk und Lederausstattung lassen Freude am Fahren aufkommen, relativ niedrige Kosten für Anschaffung und Unterhalt sprechen für den Kauf des von vielen längst vergessenen japanischen Mittelklasse-Krachers.

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10. Opel Omega V6

Die Kombi-Variante des Opel Omega nannten die Rüssenlsheimer Caravan. 1.800 Liter Stauraum machen ihn auch für die größere Familien urlaubstauglich Die Kombi-Variante des Opel Omega nannten die Rüssenlsheimer Caravan. 1.800 Liter Stauraum machen ihn auch für die größere Familien urlaubstauglich Quelle: mobile.de Die geplante Sportversion des Opel Omega ging nie in Serie: Ohne den amerikanischen 5,7-Liter-V8 Small Block behielten die großen V6-Versionen des Omega ihre Spitzenstellung im Programm des gehobenen Mittelklassemodells. Von 1994 bis 2001 war der 3.0i mit 211 PS und 270 Newtonmeter der Top-Omega. Erst gegen Ende der Bauzeit des letzten klassischen Hinterradantriebs-Opel 2003 übernahm der 3.2i mit 218 PS und 290 Nm.

8,5 bis 9,5 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100, das war flott für dieses auch heute noch groß anmutende Fahrzeug. Maximal möglich waren Geschwindigkeiten von 232 bis 243 km/h. Speziell der Caravan genannte Kombi eignet sich mit maximal 1.800 Liter Ladevolumen gemäß ECE als Understatement-Schnelltransporter. Wer auf ein höheres Maß an Sicherheit Wert legt: Ab Dezember 2001 wurden sämtliche V6-Modelle serienmäßig mit ESP ausgeliefert.

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